inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 18

Newsletter Ausgabe 18

Liebe Freund:innen, Interessent:innen, Kund:innen von inscape,
 
in den letzten Wochen diskutierte die Öffentlichkeit immer wieder über die hohe Zahl der Krankmeldungen in Unternehmen. Auslöser dafür waren statistische Erfassungen, die rekordhohe krankheitsbedingte Ausfälle für die ersten Monate des Jahres gezeigt hatten, und das, obwohl die Erkältungswelle im Herbst und Winter noch ansteht. Während sich die politischen Diskussionen dabei schnell auf ein Für und Wider verschiedener Formen der Krankschreibung verengten, und ob diese letztlich zum Anstieg beigetragen hatten, gingen in der Diskussion die dahinterliegenden Themen fast unter. Dabei gibt es durchaus Anzeichen, dass ein Teil der Ursachen auch in der Art und Weise liegt, wie die moderne Arbeitswelt organisiert ist.
 
Ein Ort, wo wir bei der dahinterliegenden Thematik genauer hinschauen wollen, ist der Kongress für psychodynamisches Coaching im kommenden Jahr. Im Schwerpunkt blicken wir daher auf dessen Themensetzung. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ beschäftigen wir uns mit der besonderen Form des Netzwerkens, die wir für das Berater:innenforum anstreben. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten, bei inscape anstehenden Terminen.

Absentismus – von Krankmeldungen und der inneren Kündigung
 
Es ist evident, dass wir in einer sich schneller verändernden Welt voller Konflikte und Krisen leben, die auch einen massiven Einfluss auf die Arbeitswelt haben. Für viele war der Weg ins Home-Office ein kurzfristiger Schritt in die vermeintliche Freiheit, und doch verstärkt sich so gleichzeitig auch die Tendenz zur Vereinzelung. Zwar gibt es weiterhin einen großen Wunsch nach Gemeinschaft, Sinnerleben in der Arbeit und sozialer Resonanz.

Doch sehen wir zeitgleich einen schnell zunehmenden Absentismus - ein Begriff, unter dem sich mehrere Entwicklungen der vergangenen Jahre zusammenfassen lassen: Krankmeldungen, lange Fehlzeiten, die innere Kündigung oder das „Quiet Quitting“. Arbeitnehmer:innen schauen zuerst nach sich und entziehen sich damit doch dem Austragen von Konflikten am Arbeitsplatz. So entsteht ein Kreislauf, aus dem es keine schnellen Auswege gibt.
 
Gerade in der beschriebenen Gemengelage spielt psychodynamisches Coaching eine wichtige Rolle, vor allem in seiner Funktion, ein Containment für diese Prozesse zu bieten. Denn hier kann die Konfliktfähigkeit gestärkt werden, hier geht es ganz konkret um Teilhabe und Zusammenarbeit, soziale Resonanz kann wieder erlebt werden. Daher werden wir beim 13. Kongress für Psychodynamisches Coaching den Absentismus in seinen verschiedenen Formen, und den Umgang damit, näher beleuchten.

Verschiedene Perspektiven
 
Im Besonderen herausstreichen wollen wir den Vortrag von Professor Dr. Mustapha Sayed mit dem Titel „Absentismus – was uns die Daten der Krankmeldungen (nicht) verraten“. Mustapha Sayed schaut dabei aus zwei verschiedenen Perspektiven auf das Thema, einerseits als Professor für Gesundheitsmanagement an der FOM - Hochschule für Ökonomie und Management in Berlin - und anderseits als „Head of Corporate Health“ der BARMER Krankenversicherung. In beiden Rollen hat er sich als Experte zum Thema des betrieblichen Gesundheitsmanagements profiliert.
 
Zudem wird es zwei Vorträge geben, die sich noch näher mit dem Warum hinter dem Absentismus beschäftigen, wie auch der Frage, ob sich Identity Leadership als Instrument zur Gestaltung in Organisationen eignet. In den Workshops geht es unter anderem um die Ambiguitätstoleranz, Coaching in Führungsteams, den digitalen Wandel und das Thema „Bindung durch Kulturentwicklung“.
Mehr Informationen gibt es hier. Der Kongress findet am 28. Februar und 1. März in Kassel statt. Als Veranstalter fungieren inscape und die Universität Kassel, zusätzliche Unterstützung kommt vom Siegmund-Freud-Institut, M19 – der Manufaktur für Organisationsberatung und der DGSV.

Woran wir denken, woran wir arbeiten: Weitere Form von Netzwerkbildung
 
Der Coachingkongress ist neben der inhaltlichen Inspiration natürlich auch ein Ort zum Netzwerken. Genau das wollen wir zudem mit dem Generativen Berater:innenforum anbieten – also ein weiteres Format zur regelmäßigen Inspiration und intensiverer Netzwerkbildung. In einer festen Gruppe von psychodynamisch orientierten Berater:innen begleiten wir uns und unsere jeweiligen Projekte dabei durch das Jahr.

Es werden konkrete Praxisangebote, Auftragsanfragen und OE-Prozesse besprochen und die Unterschiedlichkeit der Perspektiven aus der Gruppe genutzt. Wir wollen für Themen von Unsicherheit einen sicheren und vielperspektivischen Raum bieten, um gut in Organisationen einwirken zu können. So soll das Berater:innenforum zum Beispiel ein Ort sein, in dem offen psychodynamische Methoden, wenn sie von der jeweiligen Organisation eher abgewehrt werden, zum Erkenntnisgewinn für das eigene Projekt genutzt werden können. Zudem soll es die Möglichkeit geben, sich Klarheit über den Einfluss von gesellschaftlichen Dynamiken auf die Beratungspraxis und die jeweiligen Organisationen zu verschaffen.
 
Gleichzeitig ist das Generative Berater:innenforum eben auch der Versuch einer anderen Form von Netzwerkbildung. Es ist weder ein Zweckbündnis für ein konkretes Projekt, noch eine gemeinsame Gründung eines Beratungsunternehmens oder eine lockere Lerngruppe. Das Berater:innenforum soll vielmehr die Basis bieten, sich und die jeweiligen Arbeitsweisen besser gegenseitig kennenzulernen, um dann, mit gegebenenfalls besserer Kenntnis voneinander, auch temporäre Projektbündnisse einzugehen. Vor allem aber soll das Berater:innenforum eine Gruppe sein, die die Wahrnehmung für mögliche komplexe, latente und unbewusste Dynamiken schärft, und dafür, wie sie sich in der Interaktion mit der jeweiligen Organisation darstellen.
 
Wir beginnen mit einem Präsenztag am 14. Dezember in Köln. Danach setzten wir das Generative Berater:innenforum unter der Leitung von Dr. Ullrich Beumer und Silke Facilides vierteljährig online zu je 3 Stunden fort. Die Online-Termine werden in der Gruppe vereinbart. Wir freuen uns auf diese neue Form der Netzwerk- und Kooperationsarbeit.
Mehr Informationen finden Sie hier.
 
Was bei uns ansteht:

  • Das erste Modul der inscape Coaching-Ausbildung findet vom 28. November bis zum 1. Dezember statt.
  • Das Generative Berater:innenforum startet am 14. Dezember mit einem Präsenztag in Köln, bevor es dann in vierteljährliche Onlinetreffen übergeht.
  • Die nächste inscape experience beginnt am 14. Januar in Weilburg an der Lahn und dauert bis zum 18. Januar.
  • Der oben erwähnte Coaching-Kongress findet vom 28. Februar bis zum 1. März an der Universität Kassel statt.

Anmeldungen zu allen Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.

Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.

Damit verabschieden wir uns für die achtzehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember.

Herzliche Grüße,
das inscape-Team

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