Newsletter
09. September 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 16
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“ (Hilde Domin)
dieses Mal starten wir gleich mit einer wichtigen Neuigkeit. Im Oktober zieht das Institut um. Obwohl mit einem Standortwechsel viel einhergeht, auf organisatorischer, praktischer, struktureller Ebene, dabei auch einiges mitschwingt, werden Sie, unsere Teilnehmer:innen und Besucher:innen sich nicht allzu sehr umstellen müssen. Denn wir bleiben in Köln, sogar im Agnesviertel, ziehen auf den Theodor-Heuss-Ring, nur einige hundert Meter vom alten Standort entfernt, noch näher am Rhein und direkt an einem Park gelegen. Unten sehen Sie ein erstes Foto vom neuen Blick.
Ein solcher Wechsel bringt auch uns natürlich verstärkt mit der eigenen Geschichte in Verbindung, mit den Etappen des Weges. Diese beleuchten wir im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ geht es um das neue inscape Berater:innenforum, das ja vor allem auch für jene interessant ist, die bei inscape schon eine Aus- oder Fortbildung gemacht haben. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Aus dem Münsterland nach Köln
Bei manchen Umzügen kommt die Intention von einem selbst, bei anderen sind äußere Faktoren der Auslöser. Im Falle von inscape braucht der aktuelle Vermieter, die Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf, die bisherigen Institutsräume.
Auf Grund der Ausbildungsreform für Psychotherapeut:innen ist zusätzlicher Bedarf entstanden. Für inscape ist dies nicht der erste Umzug. Die Geschichte reicht zurück in die Zeit als Ullrich Beumer während der 1990er für zehn Jahre als Leiter der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld arbeitete. Schon in dieser allgemeinen beruflichen Weiterbildungseinrichtung gab es selbst entworfene psychodynamische Angebote zu den Themen Beratung und Supervision. Dazu gehörten ein Gesprächsführungskurs, eine Fortbildung zur Kursleitung von Gruppen und Teams und eine psychoanalytisch orientierte Supervisionsausbildung. Schon damals hatte sich Ullrich Beumer mehr Eigenständigkeit und Eigenverantwortung gewünscht, ein bisschen mehr Unternehmertum, wie er heute sagt.
Eine Möglichkeit dazu bot sich, als das Angebot kam, für das lokale Unternehmen Ernsting´s, parallel zur Selbständigkeit, ein Kulturzentrum – das WBK (Wissen, Bildung und Kultur) – in Coesfeld aufzubauen. Auch Gabriele Beumer arbeitete damals für den Kulturbereich von Ernsting´s. Der entscheidende Schritt für die Beratungsarbeit, die damals noch unter dem Namen „Ullrich Beumer-inscape-dialog“ firmierte und erst später zur inscape Group wurde, war jener nach Köln im Jahr 2006. In Köln entstanden neue Verbindungen und Kooperationsmöglichkeiten. So ergab sich in den Kölner Anfangsjahren die Möglichkeit zur Beratungsarbeit für ein Mobilfunk-Unternehmen und - zusammen mit Burkard Sievers – für einen großen Automobilkonzern.
Aus dem ersten Kölner Büro in der Südstadt erfolgte im Jahr 2010 der Umzug in die jetzt noch bis zum Oktober genutzten Räume auf der Riehler Straße. Wie sich Gabriele Beumer, die damals fest bei inscape hinzustieß, erinnert, entstand zu dieser Zeit die Coaching-Ausbildung in ihrer aktuellen Form, mit dem zweiten Teil der Supervisionsweiterbildung für Coaches. Durch die Promotion von Ullrich Beumer kam in den Folgejahren auch die Verbindung zum Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt zustande, die heute noch im Coaching-Kongress fortlebt.
Auch ein anderer Strang entwickelte sich in den aktuellen Institutsräumen. Dort hängen die Bilder von Silke Facilides‘ erster Ausstellung, die vielen wohl auch als gestalterischer Teil der aktuellen Kursausschreibungen bekannt sind. Nicht nur haben diese Bilder die visuelle Identität von inscape beeinflusst, sondern auch das Element der Kreativität in der Beratung nochmal verstärkt. So sagt Silke Facilides: „Es ist sicherlich nicht beliebig, dass die Beschäftigung mit Kreativität so präsent ist. Wie das Psychoanalytische geht es im Kreativen ja auch um einen inneren Dialog, um ein Zusammenspiel von Bewusstem und Unbewusstem.“
Fortbildungen - Ein Container
Sowieso wird im Laufe des Gespräches mit Silke Facilides und Ullrich und Gabriele Beumer klar, dass nicht nur jede inscape-Etappe ihre eigenen Formate und Fortbildungen mit sich gebracht hat, sondern aus diesen Zeiten des Wandels immer wieder Unvorhergesehenes entstand. Auch die aktuelle Situation vergleicht Silke Facilides daher mit einem externen Push in einem generativen Prozess: „Das ist wie ein Beschleuniger für Diskussionen und Fragen. Die Fragen sind immer da und in so einem Moment kommen sie dann wieder hoch und man arbeitet dran“. Zwar wandeln sich die Fragen und nicht alle sind schon beantwortet, doch sieht Gabriele Beumer das Verlassen der aktuellen Räume nicht nur als Verlust, sondern auch als Aufbruch.
Viel dieser Veränderung der vergangenen Jahre zeigt sich in der Fortbildung zur „Generativen Organisations- und Kulturentwicklung“, die von Ullrich Beumer und Silke Facilides konzipiert wurde und auch geleitet wird. So hält Ullrich Beumer fest: „Im Prinzip kann man sagen, dass diese Fortbildung ein Container, eine Verdichtung der Veränderungsprozesse ist. Denn sie beinhaltet alles, die Weiterentwicklung von Coaching und Supervision in Richtung Organisationsberatung, den generativen Teil auch im Sinne personeller Übergänge im Institut. Dazu kommt die Einbeziehung der Kreativität.“
In dieser Fortbildung wird es auch eine konkrete Änderung zu den Vorjahren geben. Während das erste und letzte Modul des kommenden Jahrgangs weiterhin in Köln stattfinden werden, geht es dazwischen nach Hamburg. Durchaus eine Veränderung im Konzept wie Silke Facilides meint: „Wir haben auch überlegt, was macht das mit der Gruppe? Schließlich ist die Gruppe ein wichtiges Element in allen Fortbildungen. Daher legen wir auch so viel Wert auf Konstanz.“ Wie sich die Änderung im Genauen auswirken wird, was der Umzug mit inscape machen wird, das ist auch für uns noch nicht ganz abzusehen. Doch freuen wir uns jetzt schon auf das was kommen wird, und werden Sie natürlich an dieser Stelle weiter auf die Reise mitnehmen.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generatives Berater:innenforum
Schon im neuen Zuhause stattfinden wird der Präsenztag für das Generative inscape Berater:innenforum. Mit dem Angebot des Berater:innenforums wenden wir uns auch ganz explizit an jene, die eine Fort- oder Ausbildung bei uns abgeschlossen haben, jene, die als Organisations- und Kulturentwickler:innen arbeiten, die zum Beispiel an der Entwicklung von Workshops beteiligt sind.
Auch wenden wir uns an jene, die Führungswechsel, Kulturentwicklungen oder Change-Prozessen begleiten. Gemeinsam ist den Teilnehmenden der generative und/oder psychodynamische Ansatz, gleichzeitig bringen sie unterschiedliche Erfahrungen und damit einhergehend auch eine Methodenvielfalt mit. Aus unserer Sicht ist dies ein ganz entscheidender Punkt, denn eine Organisationsberatung bezieht genau das mit ein: Unterschiedliche Perspektiven, die wiederum im Beratungsprozess verschiedene Identifikations- und Projektionsangebote ermöglichen.
Beginnend mit dem Präsenztag und den folgenden fünf vierteljährlichen Online-Treffen zu je 3 Stunden streben wir an, einen Raum zu schaffen für das Besprechen von Praxisangeboten, Auftragsanfragen und den OE-Prozessen. Die Resonanz aus der Gruppe sowie den beiden Leiter:innen Ullrich Beumer und Silke Facilides sorgt für Inspiration und Klarheit im Vorgehen. Darüber hinaus stehen der Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes an Organisationsentwickler:innen im Mittelpunkt. Hierbei besteht natürlich die Möglichkeit, temporäre Projektarbeitsbündnisse einzugehen.
Die Gruppe bietet daher – und das ist ein entscheidender Aspekt im Psychodynamischen – auch einen Rahmen in dem Vertrauen, Konkurrenz und Kooperation verhandelt werden. Schließlich sind dies Themen, die sowieso mitschwingen, in der Beratung und unter Berater:innen. Das schärft die Wahrnehmung und den Blick für mögliche komplexe, latente oder auch unbewusste Dynamiken, wie sie sich in der Interaktion mit der jeweiligen Organisation darstellen und widerspiegeln. Der Präsenztag findet am 14. Dezember statt. Mehr Informationen erhalten Sie hier.
Was bei uns ansteht:
- Ab dem 8. November geht es mit der Fortbildung zur Generativen Organisations- und Kulturentwicklung los. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen.
- Am 28. November beginnt die inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Coaching-Arbeit auseinander.
- Am 5. und 6. Dezember veranstalten wir bei uns im Institut eine Werkstatt zur Organisationsanalyse. Geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Dr. Karin Herrmann geht es darum, Berater:innen und Führungskräfte zu befähigen, mittels unterschiedlicher psychodynamischer Analyseinstrumente, organisationale Themen und Prozesse besser zu erkennen und zu verstehen.
- Das oben erwähnte Generative Berater:innenforum startet am 14. Dezember mit einem Präsenztag in Köln, bevor es dann in vierteljährliche Onlinetreffen übergeht. Dabei steht der Austausch zu konkreten Praxisangeboten und Kooperation im Vordergrund.
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die sechszehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
05. August 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 15
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
gerade zu Beginn stellen sich viele der Teilnehmer:innen unserer Coaching-Ausbildung immer wieder die Frage, was es denn eigentlich mit dem „Psychodynamischen Coaching“ auf sich hat. Was genau steckt hinter dem Begriff, dem viele, zumindest in dieser konkreten Zusammensetzung, so vielleicht noch nicht begegnet sind? Und wie lässt sich das Konzept des psychodynamischen Coachings erklären, wenn es um die Akquise erster Kund:innen geht?
Unter anderem diese Fragen haben wir Annekatrin Vetter, Co-Leiterin der Coaching-Ausbildung bei inscape, in dieser Ausgabe des Newsletters gestellt. Mehr dazu im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ nähern wir uns der obigen Frage zudem von einer anderen Seite und zwar in Form eines Buchtipps. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Zwei Traditionen
Die Geschichte des Coachings in Deutschland verrät uns auch einiges über die Entstehung des psychodynamischen Coachings. Coaching, das sich im Bereich von Unternehmen anfangs nur zögerlich ausbreitete, war ein Weg, die zum damaligen Zeitpunkt dominante therapeutische Kultur in den Bereich der Arbeit zu bringen. Damit war es eine Antwort auf die Bedürfnisse, des „verwundeten Selbst“, wie Simon Western es beschrieben hat (siehe Mai-Ausgabe unseres Newsletters).
Allerdings war ein Satz, wie der des „Es kann hilfreich sein, auf die eigenen Emotionen zu schauen“, anfangs kein gutes Mittel, um Eingang in die „Macho-Management-Kulturen“ in Unternehmen zu finden. Daher kam der eigentliche Erfolg des Coachings erst mit einer neuen Selbstdefinition zustande, und zwar als ein Angebot, dass sich am Erfolg der Führungskräfte orientierte und Optimierung und eine bessere Performance versprach. Statt einen Makel darzustellen, wurde es nun eher zu einer Auszeichnung, einen Coach zu haben.
Das psychodynamische Coaching nahm in diesem Spannungsfeld nochmal eine ganz besondere Rolle ein. Denn es unterscheidet sich dezidiert von der allgegenwärtigen systemischen Beratung. In Deutschland fußt das psychodynamische Coaching dabei vor allem auf zwei unterschiedlichen Quellen: Zum einen geht es um die Anwendung von Konzepten, die aus der Psychoanalyse und hier natürlich auch der Anwendung der Psychoanalyse als Therapie stammen, ohne selbst jedoch Therapie zu sein. Zeitgleich hat vor allem das inscape-Konzept des psychodynamischen Coachings auch einen Ursprung in der Tradition der psychodynamisch-systemischen Organisationsberatung, wie sie im Gefolge der Experimente und Anwendungen in der Group-Relations-Bewegung und dem Tavistock-Institut in London entstanden ist.
Den Anspruch, diese beiden Traditionen, die der traditionellen Psychoanalyse und der psychodynamisch-systemischen Organisationsberatung, in unserer Coaching-Ausbildung zu vereinen, spiegelt sich neben dem Konzeptionellen auch in der Besetzung des Staffs wider: Ullrich Beumer hat einen Hintergrund in der Supervision und der psychoanalytischen Organisationsforschung. Annekatrin Vetter, die schon während ihres Masterstudiums in Wirtschaftspsychologie sowohl eine Coaching- als auch eine Mediationsausbildung gemacht hat, ist praktizierende Psychoanalytikerin. In der inscape Coaching-Ausbildung ist sie unter anderem für den psychoanalytischen Theorie-Input zuständig, also für die Vermittlung von Themen wie dem Unbewussten, der Abwehr und psychodynamischer Diagnostik.
Ein Heimathafen
Während Coaching auch für sie immer einen systemischen Blick beinhaltet, so ist Vetters „Heimathafen“ jener des psychodynamischen Denkens und Arbeitens. Um die Frage vom Anfang aufzugreifen, also, was das Psychodynamische im psychodynamischen Coaching genau ist, verweist Vetter unter anderem auf den Einbezug von unbewussten Dynamiken in der eigenen Arbeit, also dem Wissen um Wiederholungen, dass wir Menschen dazu neigen, uns in ähnlichen Konstellationen wiederzufinden, obwohl wir das Gefühl haben, wir hätten alles verändert. Zudem gehe es zum Beispiel auch um ein Verständnis für die Beziehungsgestaltung: „Im psychodynamischen Coaching haben wir einen Blick darauf, was uns erzählt wird vom Coachee, aber auch einen Blick darauf, was wir erleben. Denn was das psychodynamische Coaching insbesondere ausmacht, ist ja, dass wir in einer Beziehung zum Coachee sind. Es ist also die Chance, die Interaktion zwischen Coach und Coachee in die Beratungsarbeit mit einfließen zu lassen.“
So hat Vetter während ihrer Arbeit bei inscape beobachtet, dass die Teilnehmer:innen mit verschiedenen Hintergründen und Intentionen in die Ausbildung kommen. Es gäbe natürlich jene, die Interesse an Coaching und Beratung haben und sich für psychodynamische Konzepte interessieren, wie auch Führungskräfte, die merkten, dass eine psychodynamische Coaching-Ausbildung dabei helfen kann, die unbewussten Dynamiken in der Organisation besser zu verstehen: „Eigentlich haben wir Systeme geschaffen, die es doch möglich machen müssten, dass Sachen klappen und trotzdem funktioniert häufig irgendwas nicht. In diesem Fall hilft es ungemein, wenn man Konzepte wie Abwehr, Widerstand, unbewusste Interaktionsmuster, Wiederholungen von eigentlich biographischen Mustern und Konstellationen kennt und versteht.“
Doch Vetter hat auch beobachtet, dass es eine dritte Gruppe an Teilnehmer:innen gibt, und zwar jene, die schon einmal eine Coaching-Ausbildung gemacht haben, dementsprechend mit viel Knowhow und Tool-basiertem Wissen in die Ausbildung kommen, und doch auf der Suche nach einer Haltung und Theorie sind, auf der das eigene Miteinander mit dem Coachee fußt: „Da kann das psychodynamische Denken etwas sein, dass mir als Coach hilft. Ich arbeite ähnlich wie vorher weiter. Zeitgleich habe ich etwas, dass die Lücken besser schließt und vor allem kann ich auch etwas mit meinen eigenen Gefühlen im Coaching anfangen.“ Sie nennt das Beispiel des Coachee, bei dem der Coach vor dem Coaching immer müde wird, ein Gefühl der Langeweile empfindet und zum Kaffee greifen will: „Dabei kann ich dieses Gefühl mit einem psychodynamischen Blick auch als Informationsquelle nutzen. Adäquat zur Verfügung gestellt, kann dieses Wissen, wie es einem als Coach selber im Kontakt mit dem Coachee geht, dem Gegenüber unter Umständen total weiterhelfen.“
Ihre eigene Rolle in der Coaching-Ausbildung sieht Vetter auch als zweites mögliches Role Model neben Ullrich Beumer, und das nicht nur auf Grund der sich ergänzenden theoretischen Hintergründe. Denn für Vetter geht es auch darum, dass sie die Perspektive als junge Mutter miteinbringt, die sich stets der Frage stellt, wie sich Berufsleben, Familie und der Wunsch nach Selbstverwirklichung kombinieren lassen. Zudem stelle sie in ihrer Rolle eine ganz konkrete zweite Figur zur Auseinandersetzung dar: „Ich glaube das ist ein wichtiger Faktor innerhalb einer Coaching-Ausbildung, zu gucken, wie arbeiten die Ausbilder, wie geben sie sich, welche Interventionen nutzen sie in der Gruppe. Das ist wichtig für die Identifikation, und auch um sich abzugrenzen. Ich glaube es ist sehr hilfreich, wenn man in der Ausbildung merkt, diese Seite gefällt mir jeweils an den einzelnen Ausbildern, damit kann ich etwas anfangen, und hier ist etwas, das finde ich nicht gut und möchte es nicht übernehmen.“ Mehr Informationen zu der wieder Ende November beginnenden inscape Coaching-Ausbildung finden Sie hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Systemisch-psychodynamische Organisationsberatung
Anfang Juni fand ein stark nachgefragter Workshop zur „Psychodynamischen Beratung“ in unseren Institutsräumen statt. Dabei hat die Kollegin Dr. Karin Herrmann den Workshop mit dem Bild eines „Brühwürfels“ belegt, also dass an den zwei Tagen in extrem konzentrierter und verdichteter Form wichtige Grundlagen des Konzepts der Psychodynamischen (Organisations-) Beratung in den Blick genommen und vorgestellt werden.
Obwohl sich das Konzept offensichtlich also großer Beliebtheit erfreut, ist es gleichwohl noch mit vielen offenen Fragen und Unsicherheiten verknüpft. Denn häufig reicht es ja in der Coaching- und Beratungsarbeit, wenn man bei der Frage nach dem eigenen Konzept, mit den Worten ‚Ich arbeite systemisch‘ antwortet. Auch wenn damit nicht immer genau gewusst oder beschrieben ist, was diese Aussage eigentlich bedeutet.
Oben haben wir uns ja schon mit dem befasst, was aus unserer Sicht das Psychodynamische ausmacht, wo es in unsere Coaching-Ausbildung einfließt. Generell lässt sich festhalten, dass es in der psychodynamischen Beratung um eine Verknüpfung von psychoanalytischen und systemorientierten Sichtweisen, und deren Anwendung im Bereich der Beratung von Organisationen und Unternehmen, geht. In Folge dessen sind ganz eigene Konzepte entstanden, wie die Idee des assoziativen Unbewussten, des Containments, der psychosozialen Angstabwehr oder der „Organisation-in-the-mind“. Diese Tradition ist in hervorragender Weise in dem jüngst erschienen Buch „Systemisch-psychodynamische Organisationberatung“, herausgegeben von Martin Lüdemann, Dr. Markus G. Feil und Celina Rodriguez Drescher, beschrieben. In dem Buch werden erstmals in Deutschland die zugrunde liegenden Theorien und Konzepte systematisch und zusammenhängend dargestellt. Der Beitrag zum Thema der Rollenanalyse stammt dabei von Ullrich Beumer. Generell sei dieses Buch all jenen, die sich mit der gesamten Systematik auseinandersetzen wollen, ausdrücklich empfohlen.
Was bei uns ansteht:
- Die Supervisionsweiterbildung für Coaches beginnt am 5. September. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
- Ab dem 8. November geht es mit der Fortbildung zur Generativen Organisations- und Kulturentwicklung los. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen.
- Am 28. November beginnt die oben erwähnte inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Coaching-Arbeit auseinander.
- Das Generative Berater:innenforum startet am 14. Dezember mit einem Präsenztag in Köln, bevor es dann in vierteljährliche Onlinetreffen übergeht. Hier steht der Austausch zu konkreten Praxisangeboten und Kooperation im Vordergrund.
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die fünfzehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im September.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
02. Juli 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 14
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
vor zweieinhalb Wochen haben wir den gemeinsamen Abschied mit den Teilnehmer:innen des vierten Jahrgangs unserer Fortbildung in Generativer Organisations- und Kulturentwicklung begangen. Es ist immer wieder faszinierend, wie das Thema der generativen Veränderung während des Dreivierteljahrs, in dem die Fortbildung läuft, sich im Leben und den beruflichen Werdegängen der Teilnehmer:innen abbildet und vollzieht. Umfangreiche Projekte und Initiativen werden umgesetzt. Stellen werden nach langer Zeit des Haderns gekündigt, Beziehungen werden beendet und andere entstehen. Schwangerschaftsbäuche wachsen, Töchter ziehen aus und Abschiede aus Institutionen werden bewusst gestaltet.
Doch nicht nur bei uns gibt es Abschiede. Alleine schon bedingt durch den demografischen Wandel werden in den kommenden Jahren zahlreiche Mitarbeiter:innen in den Ruhestand verabschiedet werden. Daher schauen wir im Schwerpunkt auf den Umgang mit Abschieden – unseren und jenen in Organisationen. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ stellen wir passend ein neues Angebot für ehemalige Teilnehmer:innen unserer Fortbildungen vor. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Niemals geht man so ganzEine Flucht in die Aktivität oder ein verfrühter Aufbruch, selbst das Attackieren, sie sind klassische Abwehr- oder besser Bewältigungsstrategien, die zum Abschied oft dazu gehören. Auch wenn wir unsere Fortbildungen beenden, fallen Sätze wie: „Ich bin noch gar nicht so weit“, „Komm, nicht weinen“ oder „Wir bleiben im Kontakt“. Die emotionale Zumutung des Abschieds lässt sich durch Gruppenfotos (wie jenes hier auf der linken Seite vom aktuellen Jahrgang) und den Austausch von Adresslisten etwas herauszögern. Manchmal kommt es zu einer Überbetonung der Harmonie, um die Konflikte und Enttäuschungen zu übertünchen. Wir nutzen für den Abschluss unserer Fortbildungen sehr klassische Rituale wie das Überreichen von Zertifikaten und eines Abschiedsgeschenks. Genauso gehören ein gemeinsames Abendessen und eine bewusste Reflexion der jeweiligen Entwicklung der Berater:innen-Identität über den Lauf der Fortbildung dazu.
Wie Rolf Haubl (2005) betont, lernt es sich von idealisierten Gruppenleiter:innen leichter. Die Entwicklung einer von Personen und Gruppen abgelösten, professionellen Identität, eine „post-konventionelle Identitätsformation“, wie Habermas es genannt hat, bedarf schließlich jedoch einer Ablösung und einer Entpersonalisierung. Eine bewusste Gestaltung dieser Ablösung schafft Raum für eine neue Kollegialität und eine Identifikation mit dem professionellen Diskurs, wie er dann zum Beispiel auf Tagungen und in der Fachliteratur geführt wird. Trauer, aber gleichzeitig Lust auf die neu gewonnenen Fähigkeiten, neue Erfahrungen und die neue Freiheit sind wichtige Elemente. Diesen Prozess in Gang zu setzen, das ist ein wichtiger Teil des Abschieds, so verführerisch es auch für beide Seiten sein mag, in Abhängigkeit zu bleiben.
Doch wie schon Trude Herr wusste, „niemals geht man so ganz“. Auch bei uns, im nächsten Durchlauf der Generativen Organisations- und Kulturentwicklung, kehrt eine ehemalige Teilnehmerin in neuer Rolle zurück. Denn im dritten Modul der Fortbildung wird Carolin Kügel nicht nur die Körperdimension und die Rolle von Achtsamkeit in Organisationen miteinbringen, sondern auch eine zusätzliche Komponente der Generativität. Dann werden auch erstmals zwei der Module in Hamburg stattfinden, während die anderen beiden Module in Köln verbleiben.
Ein fließender Übergang
Doch sind wir natürlich beileibe nicht die Einzigen, bei denen Abschiede stattfinden. In den kommenden Jahren, alleine ob des Generationenwandels in vielen Organisationen, werden sich die Abschiede häufen. Ein Weg, damit umzugehen, sind Offboarding-Prozesse. Diese werden zurzeit allerdings noch recht stiefmütterlich behandelt. Das Abschiedsritual hat allerdings nicht nur für diejenigen, die gehen, eine hohe Bedeutung. Denn abrupte, wenig nachvollziehbare „Abgänge“ hinterlassen besonders tiefe Vertrauensverluste in der Organisation.
Wie lässt sich in dem Kontext ein passender Abschied gestalten? Ein Abschied, der gegebenenfalls ein fließender Übergang wird, der neue Formen der Arbeitsflexibilität und Rollenveränderungen mit sich bringt, wie wir sie mit dem Konzept des „Bridge Employment“ in Zukunft vermehrt erleben werden. Neben einer Würdigung in Form von Abschiedsritualen können in Zukunft Offboarding-Gespräche eine wichtige Quelle für ehrliches Feedback zum Erleben der Kultur und Strukturen in einer Organisation sein. Aus solchen Gesprächen kann die Organisation viel lernen. Nicht nur von denen, die gehen, weil sie aneckten, sondern auch von denen, die eine Organisation lange erlebt haben und damit viel Wissen über Prozesse und Wandelerfahrungen bei ihrem Abschied aus der Organisation mitnehmen.
Aus dem selben Grund laden einige Organisationen zu Ehemaligentreffen ein. Da bleibt immer eine Tür offen, da ist ein Abschied nur ein Abschied auf Zeit. So bleiben alte Geschichten präsent, selbst wenn die Protagonist:innen der Geschichten weitergezogen sind. In einer Arbeitswelt, in der Mitarbeiter:innen immer häufiger wechseln, ist genau dies vielleicht auch ein interessantes Format, welches Abschied und Bindung zugleich ist. Denn: Gelungene Abschiede würdigen nicht nur den Menschen, sondern sind für eine Organisation immer auch eine wichtige Chance, sich bewusst zu machen, wo sie steht und was sich verändert.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Ein generatives Berater:innnenforum
Nun könnte man uns beim Folgenden unterstellen, dass auch wir uns nicht trennen mögen. Denn wir planen zurzeit ein konkretes Angebot für Organisations- und Kulturentwickler:innen, ein inscape Berater:innenforum. Die Idee ist, dass sich eine feste Gruppe an ehemaligen Teilnehmer:innen unserer verschiedenen Fort- und Ausbildungen regelmäßig trifft.
Ein Abschied, das ist immer eine emotionale Verdichtung. Es geht um die mehr oder weniger schmerzhafte Auflösung einer Zusammengehörigkeit, einer emotionalen Bindung. Gerade die macht intensive Weiterentwicklung schließlich auch erst möglich. Trotz der Wichtigkeit von Abschieden, der besonderen Rolle, die sie einnehmen, der Trauer, die ihnen oft innewohnt, sind wir Menschen meist nicht besonders geübt in ihnen.
Zusammen sollen dann Praxisangebote besprechen werden. Es soll darum gehen, die unterschiedlichen Ideen, die Methodenvielfalt und Erfahrungen der Mitwirkenden in das Organisationsentwicklungsdesign einfließen zu lassen. Neben der gegenseitigen Inspiration und unterschiedlichen Kurzinputs, soll das Format auch einen Rahmen schaffen für den bewussten Umgang mit Vertrauen, Konkurrenz und Kooperation sowie ein Netzwerk fördern von psychodynamisch arbeitenden Organisationsentwickler:innen.
Schließlich gehen diese selten alleine in eine Organisation, denn hier sind unterschiedliche Perspektiven auf die Organisation entscheidend. In einer solchen Gruppe teilen wir einige Erfahrungen, allein durch die bei inscape absolvierten Fortbildungen, und bringen gleichzeitig jeweils einen individuellen Blick mit. Wir glauben daran, dass dieser kontinuierliche Austausch daher für die eigenen Angebote bereichernd und bestärkend sein kann. Vielleicht entstehen dabei auch neue Arbeitsbündnisse. Da die Teilnehmer:innen im gesamten deutschsprachigen Raum wirken, planen wir einen Start in Präsenz im Dezember und regelmäßige Folgetreffen online.
Was bei uns ansteht:
- Die Supervisionsweiterbildung für Coaches beginnt am 5. September. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
- Ab dem 8. November geht es mit der oben erwähnten Fortbildung zur Generativen Organisations- und Kulturentwicklung los. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen.
- Am 28. November beginnt die inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Coaching-Arbeit auseinander.
- Das Generative Berater:innenforum startet am 14. Dezember mit einem Präsenztag in Köln, bevor es dann in vierteljährliche Onlinetreffen übergeht. Hier steht der Austausch zu konkreten Praxisangeboten und Kooperation im Vordergrund.
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die vierzehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Juli.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
03. Juni 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 13
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
keine Frage, die Entwicklung des Coachings ist eine Erfolgsgeschichte. Mittlerweile sind Coachingangebote neben Qualifizierungsmaßnahmen, Trainings und Workshops ein fester Bestandteil einer jeden Personalentwicklung. Den Erfolg hat das Coaching der Supervision voraus, die noch immer um Akzeptanz und Verbreitung im Businessbereich kämpft. Einhergehend mit diesem Siegeszug haben sich allerdings auch viele ungebetene Gäste eingenistet: Von ihnen wird Coaching als Allheilmittel für alle Lebenslagen in einer hyperindividualistischen Weltsicht angepriesen - und gut verkauft. Man denke nur an die „Vortragscoaches“ aus verschiedenen Fernsehdokumentationen, deren unseriösen Angebote zu einer Skepsis in der Öffentlichkeit geführt haben.
Daher ist eine nachweisbar qualifizierte Ausbildung von Coaches umso wichtiger, und die besteht beileibe nicht nur aus guten Fragetechniken und Interventionen. Mehr dazu gibt es im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ beschäftigen wir uns dieses Mal mit dem ambivalenten Verhältnis Vieler zum Thema LinkedIn. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Brücke zwischen den zwei Selbst
So wie Jean-Paul Sartre einst proklamierte, dass der Mensch zum Freisein verurteilt ist, so stellte der Autor und Coach Simon Western in seinem wegweisenden Buch „Coaching and Mentoring: A Critical Text“ im Jahr 2012 fest, dass wir westlichen Menschen mittlerweile dazu verurteilt sind, an uns selbst zu arbeiten. Immer gibt es etwas zu ändern, zu verbessern, gilt es emotionale Probleme zu überwinden. Western hat dabei zwei Konzeptionen des Selbst ausgemacht.
Einerseits das ‚verwundete Selbst‘, also das fragmentierte und emotional verletzte Selbst, es wird den Therapien zugeschrieben. Das ‚gefeierte Selbst‘ hingegen ist Ausdruck von Individualität und Konsumdenken. Während bei der Begegnung mit dem ‚verwundeten Selbst‘ auch Dämonen auftauchen, denen nicht alle begegnen wollen, zeigt sich das ‚gefeierte Selbst‘ im Wandel und im Wunsch nach Selbstentdeckung, nach höherer Produktivität und Leistungssteigerungen auf der Arbeit und im Leben.
Den Weg vom ‚verwundeten Selbst‘ hin zum ‚gefeierten Selbst‘ zu begleiten, dass, so Western, ist das inhärente Versprechen des modernen Coachings. Der alleinige Fokus auf das ‚gefeierte Selbst‘ ist jedoch wenig zielführend. Vielmehr geht es darum, das ‚verwundete Selbst‘ zu integrieren und ein starkes, vermittelndes Selbst auszubilden, das immer wieder die Brücke zwischen den beiden Selbst schlagen kann.
Zudem gibt es kein Selbst ohne die anderen: Das Selbst steht immer in Beziehung zu anderen und zu der Welt um sich herum. Es existiert in zahlreichen, gegenseitigen Abhängigkeiten. Dementsprechend setzen sich Coachees im Coaching mit der eigenen Arbeitsumgebung auseinander und geben letztlich durch das Coaching wichtige Impulse an diese zurück.
Bewusst unbewusst
So ist Coaching nach unserer Definition ein Beratungsformat, das sich auf die Themen professionellen Handelns im Kontext der eigenen Rolle und Organisation richtet, auch wenn die jeweilige Person des Coachee im Mittelpunkt ist. Vor allem wenn Coach und Coachee sich dabei trauen, in den sich öffnenden Raum zu treten, lässt Coaching viel Platz für Kreativität. Der Fokus der Coaching-Ausbildung bei inscape liegt nicht auf der Vermittlung von Methoden und Tools. Aus unserer Sicht entscheidet sich die Wirksamkeit und der Erfolg einzelner Techniken und Interventionen vor allem an der Qualität der Beziehung zwischen Coach und Coachee und daran wie der Coach seine Persönlichkeit in den Prozess einbringen kann.
Entsprechend ist das Coach-werden etwas, das sich in den Beruf mitnehmen lässt, auch für jene, deren primäres Ziel es nicht ist, direkt Coach zu werden. Daher richtet sich die inscape Coaching-Ausbildung auch ganz bewusst an Menschen, die in Führungsverantwortung sind oder auf dem Weg zur Führungskraft. Mehr Informationen zur am 28. November beginnenden Ausbildung gibt es hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: LinkedIn, LinkedOut?
Während die Zeit kürzlich schon ein mögliches Ende der sozialen Medien und eine neue Dominanz der postsozialen Medien ausrief (hinter Bezahlschranke), einen verstärkten Trend hin zu persönlicher und authentischer Kommunikation in kleineren Gruppen sah, etwas das nebenbei bemerkt ja auch jede gute Fortbildungs- oder Intervisionsgruppe bietet, werden wohl nicht wenige, die diesen Text lesen, beim Gedanken an die nach wie vor sehr real existierenden sozialen Medien überlegen: Sollte ich nicht auch mal wieder auf LinkedIn posten?
Belohnt der Algorithmus nicht diejenigen, die regelmäßig und gehaltvoll ihre Anliegen und Angebote teilen? Findet man nicht genau auf diese Weise mehr Kund:innen? Manchen scheint all das vermeintlich mühelos zu gelingen, während sich andere - aus Koketterie oder nicht - ob der hierzu benötigten Lust an der Selbstdarstellung (lautstark) abwenden. Denn hier wird es präsentiert, das ‚gefeierte Selbst‘, und nicht selten findet sich auch die eigene Burnout-Erfahrung (und damit das verwundete Selbst) als Erfolgsgeschichte in den Postings.
Trotzdem bleibt die Frage: Woher kommt das Unbehagen? Ist LinkedIn im Kern nicht einfach genau das, ein Marktplatz der Arbeitskraft und Haltungen? Eben ein postsoziales Medium – ähnlich wie Tiktok oder Instagram -, das auf einfache Reiz-Reaktions-Muster setzt, statt auf wirkliche soziale Interaktion? Oder bleibt in der Undurchschaubarkeit der Algorithmen am Ende doch die Sorge, dass das eigene Anpreisen in der Masse untergeht oder die immer gleiche Blase aus Gleichgesinnten bedient und die Energie lieber woanders investiert werden sollte?
Mit mehr Verwunderung blicken wir auf den Trend einiger Firmen, das LinkedIn-Profil und die darüber abgesetzten Posts gleich zum Teil der Zielvereinbarung zu machen. Stellenanzeigen müssen über ein Profil mit echtem Namen veröffentlicht werden, sollen nicht über eine Unternehmensseite geschaltet werden. So wird das vermeintlich persönliche Berufsprofil gleich zum Werbeprofil für Unternehmen. Anders gesagt: Meine Online-Identität wird mir zur Verfügung gestellt und wandert dann zum nächsten Unternehmen weiter. Es scheint nur niemanden zu stören. Wahrscheinlich, weil dieser Deal sowieso offensichtlich ist in der schönen neuen Netzwerkwelt? Apropos: Auch wir sind natürlich auf LinkedIn zu finden. Schauen Sie gerne mal vorbei. Für wirkliche soziale Interaktion empfehlen wir allerdings weiterhin unsere Veranstaltungen und Fortbildungen im Institut.
Was bei uns ansteht:
- Am 5. und 6. Juli findet der Workshop zur „Einführung in die psychodynamische Beratung“ statt. Hier werden psychodynamisch inspirierte Methoden vermittelt, sowohl durch kurze Theorieinputs wie auch die Arbeit mit dem praktischen Material der Teilnehmer:innen.
- Die Supervisionsweiterbildung für Coaches beginnt am 5. September. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
- Ab dem 8. November geht es mit der Fortbildung zur Generativen Organisations- und Kulturentwicklung los. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen. Zudem geht es darum, die mit und in ihnen arbeitenden Menschen neu zu erfassen und die Themen anhand von konkreten Veränderungsprojekten der Teilnehmer:innen zu bearbeiten.
- Am 28. November beginnt die oben vorgestellte inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Coaching-Arbeit auseinander.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die dreizehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
29. April 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 12
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
in Zeiten, in denen Hierarchien abgebaut werden, sich die Bindung an Organisationen lockert, der Fokus auf Teams wandert und diese doch weniger stabil werden, gewinnt Supervision weiter an Bedeutung. Dabei spielt sie nicht nur beim Zusammenhalt und bei der Zusammenarbeit eine wichtige Rolle, vor allem bietet Supervision eine Möglichkeit zum Draufschauen, zum dahinter und anders schauen.
Auch die Supervisionsweiterbildung bei inscape entwickelt sich stets weiter, integriert neue Elemente und verliert doch nicht seinen psychodynamischen Fokus. Im Schwerpunkt blicken wir darauf, wo genau wir uns verorten und was wir den künftigen Supervisor:innen auf den Weg mitgeben. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ beschäftigen wir uns dieses Mal mit dem Thema Abschied und Trauer. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Erwerb von Gruppenkompetenz
Die Arbeitswelt entwickelt sich in atemberaubendem Tempo weiter. Digitalisierung, der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Agilität, vernetztes Arbeiten und Dezentralisierung prägen unser berufliches Umfeld, sei es in Profit-Organisationen, sei es im Non-Profit-Bereich. Der Umgang mit Komplexität und Unsicherheit stellt eine Herausforderung sowohl für die einzelnen Rollenträger:innen als auch für die Organisationen und Unternehmen dar. Insbesondere die Bedeutung von Projekt- und Teamarbeit nimmt weiter zu.
Vor diesem Hintergrund gewinnt Supervision als Beratungsform zunehmend an Bedeutung: Während klassisches Coaching, insbesondere Führungskräftecoaching, sich tendenziell eher im Einzelsetting abspielt, setzt Supervision den Fokus auf Gruppen und Teams und bietet hier ein erprobtes Beratungskonzept an.
Der Erwerb bzw. die Vertiefung von Gruppenkompetenz bedeutet eine wesentliche Kompetenzerweiterung für Berater:innen. In unseren inscape-Weiterbildungen machen wir immer wieder die Erfahrung, dass die Teilnehmer:innen vor der Beratung von Teams und Gruppen besonderen Respekt haben, weil sie sich der Komplexität und Vielfalt der involvierten Personen, Rollen wie auch den Beziehungsdynamiken zwischen den Beteiligten teilweise nicht gewachsen fühlen.
In unserer inscape-Supervisionsweiterbildung legen wir daher besonderen Wert auf den Erwerb von Gruppenkompetenz. Zum einen mit Blick auf die reflektierte Erfahrung, selbst Mitglied einer Weiterbildungsgruppe zu sein: Wie fühlt sich Gruppendynamik ‚am eigenen Leib‘ an, welche bevorzugten informellen Rollen nehme ich im Gruppengeschehen ein etc.? Zum anderen mit Blick auf Theorie-Wissen über Gruppen- und Teamdynamiken aus psychodynamischer Sicht: Welche Konzepte und Modelle helfen mir hier beim Verstehen, ‚was eigentlich los ist‘ in einem Team, das ich berate? Welche Diagnose- und Interventionsmöglichkeiten stehen mir zur Verfügung, und wie treffe ich als Berater:in eine gute Entscheidung darüber, wann ich welches Instrument anwende?
Psychoanalytische Hintergrundfolie
Es ist entscheidend, latente und unbewusste Dynamiken wahrzunehmen und zu verstehen, um zukunftsorientiert handeln bzw. beraten zu können. Dies klingt leichter gesagt als getan, denn es bedeutet vor allem, sich selbst gut zu kennen, die eigenen Wahrnehmungsmuster, Handlungsroutinen, auch Verführbarkeiten in den Blick zu nehmen und das eigene ‚Sensorium‘ zu erweitern. Dies lässt sich aus unserer Sicht am besten im Spiegel anderer Menschen lernen, in einem wohlwollenden, anspruchsvollen und auch kritisch-wachem Lernumfeld mit kundiger und erfahrener Leitung. Nach diesem Maßstab gestalten wir unser Angebot der inscape-Supervisionsweiterbildung unter der Leitung von Karin Herrmann und Reinhard Völzke.
Weiterhin bedarf es ohne Frage auch einer umfassenden theoretischen Grundlage, die die Solidität des eigenen Handelns grundiert bzw. absichert. Die inscape-Supervisionsweiterbildung setzt hier schwerpunktmäßig auf einen psychodynamischen Zugang, d.h. psychoanalytische Konzepte bilden die Hintergrundfolie.
Generell gilt: Im Rahmen von Supervision können Teammitglieder, Professionals sowie Führungskräfte in Ruhe ‚draufschauen‘ – nichts anderes bedeutet ‚Super-Vision‘ –, durch welche oft unbewussten Dynamiken ihr beruflicher Alltag geprägt ist und welche Gestaltungsspielräume erkennbar werden. Supervision dient letztlich immer dem Ziel, die berufliche Arbeit (und ihre Rahmenbedingungen) zu verbessern. Der fremde Blick der Supervisorin bzw. des Supervisors unterstützt beim ‚Drauf-Schauen‘ aufs eigene professionelle Handeln.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Trauerarbeit
Kürzlich lud die lit.Cologne Daniel Schreiber und Mely Kiyak zum öffentlichen Gespräch über die Trauer. Während Schreiber in seinem im Jahr 2023 erschienen Essay „Die Zeit der Verluste“ den Tod seines Vaters reflektiert, fragt sich Kiyak in ihrem neu aufgelegten Roman „Herr Kiyak dachte jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an“, was bleibt, ‚wenn einem der Vater durch die Finger rieselt.‘ Was bleibt also im Bewussten und im wahrnehmbaren Teil des Lebens und was verbleibt im Unbewussten und damit doch so Ausschlaggebenden?
Obwohl die Trauer während der Pandemie in den öffentlichen Diskurs schwemmte, sich ja eigentlich auch nicht vermeiden ließ, bleibt sie weiterhin ein meist verborgenes, ins Persönliche zurückgedrängtes Thema. Dabei ist ein anderer Umgang möglich und Kiyak proklamiert in diesem lesenswerten Interview sogar: „Sie merken schon, ich halte viel vom Sterben!“
Wie der Abschied, so ist auch die Trauer sowieso Teil eines jeden Prozesses. Selbst die der Sentimentalität wohl unverdächtige Unternehmensberatung McKinsey & Company widmete sich dem Thema zu Beginn der Pandemie. Auch wenn man sich ihrer Effizienzlogik nicht anschließen muss, so strichen die Autoren des Artikels „The hidden perils of unresolved grief“ heraus, dass Trauer nicht nur als Folge des Todes eines geliebten Menschen auftritt, sondern es mannigfaltige Anlässe auch im Unternehmens- und Beratungskontext gibt, und so zu jederzeit unbewältigte Trauer in einer Organisation präsent ist, ob persönlicher oder kollektiver Natur, Trauer für die es oft keinen Raum gibt. Dabei stellen die Autoren fest: „Wenn wir einen tiefen Verlust erleiden, verlieren wir nicht nur eine Person, eine Sache, einen Arbeitsplatz; wir verlieren auch eine Reihe tief gehegter Träume und Visionen.“ Zeit also, der Trauer in ihren bewussten und unbewussten Facetten, auch in der Beratungsarbeit, mehr Raum zu geben.
Was bei uns im Institut ansteht:
- Vom 27. bis 31. Mai steht die zweite inscape experience des Jahres 2024 an und zwar in Traunstein. Mehr zum Konzept der inscape experience, gibt es in Ausgabe 7 des Newsletters zu lesen.
- Der Workshop zur „Einführung in die psychodynamische Beratung“ findet am 5. und 6. Juli statt. Hier werden psychodynamisch inspirierte Methoden vermittelt, sowohl durch kurze Theorieinputs wie auch die Arbeit mit dem praktischen Material der Teilnehmer:innen.
- Die oben vorgestellte Supervisionsweiterbildung für Coaches beginnt am 5. September. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die zwölfte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Mai.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
25. März 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 11
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
zurzeit gewinnt Kulturentwicklung in Unternehmen nochmal an Relevanz, und das hat nicht nur mit den Nachwehen der Corona-Pandemie zu tun. Auch die anhaltende Digitalisierung und Automatisierung sowie der demografische Wandel führen zu einem Umdenken auf dem Arbeitsmarkt. Es sind eben nicht nur jüngere Mitarbeitende, die sich zunehmend eine größere Flexibilität wünschen, wenn es darum geht wann und wo sie arbeiten. Generell wird stärker auf Wohlbefinden und auf eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit geachtet.
Die Fokussierung auf die Unternehmenskultur ist dabei kein Pflaster und Beschwichtigungsmittel, das zur Aufhebung der Widerstände eingesetzt werden sollte. Vielmehr geht es bei der Kulturarbeit um das Aufdecken, Verarbeiten und Inspirieren. Mehr zu unseren genauen Vorstellungen gibt es hier unten im Schwerpunkt. Darüber hinaus beschäftigen wir uns in der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ mit Identitätssuchen. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Organisationen als fortlaufende Dialoge
Organisationskulturentwicklung ist in unserem Verständnis ein fortlaufender Dialog, bestenfalls sogar ein generativer Dialog im Sinne von William Isaacs. Während die diagnostische Organisationsentwicklung üblicherweise in die problemzentrierte Diagnose und dann in die Planung und Durchführung geht, stellt das dialogische Vorgehen durch sein partizipatives, emergentes Verfahren eine Abkehr von dieser Herangehensweise dar.
Organisationen sind demnach keine abstrakten Systeme, in denen Teile allein aufgrund von rationalen Entscheidungen bewegt werden können. Vielmehr erschaffen sich Organisationen in laufenden Gesprächen und sozialen Interaktionen, welche emotional auch von Unsicherheit, Angst, Hoffnung, Inspiration und Stolz angetrieben werden. Führungskräfte sind oft machtlos beim Versuch, diese Entwicklungen mit rein rationalen Strategien zu steuern. Hervorragend herausgearbeitet hat dies Gervase Bushe in „The Dynamics of Generative Change“.
Demnach ist das Ziel der dialogischen Kulturentwicklung auch eine narrative Unterbrechung. Es geht darum, jene Geschichten, die in einer Organisation erzählt werden, zu hören und sie im Anschluss durch Gespräche neu zu erzählen. Erst das eröffnet weitere Verhaltensmöglichkeiten. Kulturentwicklung in dieser Form ist nicht logisch-kognitiv beherrschbar. Sie funktioniert nicht über ein Entweder-Oder, sondern enthält immer verschiedene Perspektiven. Die Dialoge in der Kulturentwicklung bieten Raum für Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Vorhaben in einer Organisation, um diese in den Arbeitsalltag zu integrieren. Sie dienen auch dazu, Werte und Grundannahmen nicht nur zu proklamieren, sondern im Diskurs zu halten. Dadurch entsteht eine Unternehmenskultur, die ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt, Orientierung bietet und sich durch Wertschätzung auszeichnet. Eine stabile und resiliente Unternehmenskultur entsteht dann, wenn das Unternehmen sich als Kommunikationsgemeinschaft, als Erinnerungsgemeinschaft und als Erfahrungsgemeinschaft erleben kann und damit auch Mitarbeiter:innen bindet.
Transkulturelle Welt
Was diesen Prozess umso spannender macht, ist, dass Unternehmen zunehmend über mehr als eine Kultur verfügen. So kann in einigen Bereichen noch eine Struktur- oder Bürokratiekultur vorherrschen, deren Merkmal das Arbeiten nach klaren Regeln, Prozessen und Abläufen ist. In anderen Bereichen kann sich eine Projektkultur durchgesetzt haben, in der vor allem Prinzipien wirksam sind, die sich an das Modell agiler Organisationen anlehnen. Bis hin zu einer transaktionalen Kultur, die Prinzipien der Freiberuflichkeit verinnerlicht hat. Auch verschiedene Regionen bringen eigene Kulturen mit sich. Die Kulturen orientieren sich dabei unbewusst auch an der „Organization-in-the-mind“, also dem innerpsychischen Modell der Organisationsrealität, der inneren Landschaft, den inneren latenten (Vor-)Bildern. Im Idealfall existieren diese Kulturen nicht nebeneinander, vielmehr sind sie ineinander verwoben, sie bilden eine transkulturelle Welt.
Damit die Bereiche in Kontakt miteinander treten, eine solche transkulturelle Welt entsteht, braucht es das dialogische Verfahren der Kulturentwicklung. Denn wenn die Welten miteinander agieren, entstehen eigene Probleme. Gerade hier entfaltet sich die Wirkung der Kulturentwicklung, hier zeigt sich ihre Stärke. Sie ist eben nicht ein Lösungslieferant für Symptome, vielmehr wirkt der Prozess der Kulturentwicklung identitätsstiftend und macht das Erleben einer Zugehörigkeit möglich, in dem Kontakte und ein bewusster Umgang mit Unsicherheit ermöglicht werden. Dies ist dringend nötig in einer Arbeitswelt, die sich einerseits rapide verändert und in der zeitgleich ein klarer Wunsch nach Sicherheit und Zugehörigkeit existiert.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Identitätssuchen
Nachdem die Suche nach der eigenen Identität in den 1990iger Jahren immer mehr als Lebensaufgabe postuliert wurde, erlebt das Identitätskonzept mit der Purpose- und Kulturarbeit als Bindungselement gerade wieder einen Bedeutungszuwachs in Organisationen. Auch gesellschaftlich wird an der Identität geruckelt: Nach ihrem Bestseller „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ überträgt Alice Hasters in ihrem 2023 erschienenen Buch „Identitätskrise“ das Konzept der persönlichen Identitätskrise auf unser westliches Gesellschaftssystem.
Ihre zentrale These lautet dabei, dass die Geschichte von Wohlstand für alle wie auch Selbstverwirklichung für alle, die wir uns über uns selbst und über westliche Gesellschaften erzählen, so nicht in Gänze aufgeht. Demzufolge wurden Waren über die Zeit immer mehr zu Identität und Identität immer mehr zur Ware. Auch der Beruf wurde vermehrt zum Ausdruck einer inneren Bestimmung.
Doch wenn künstliche Intelligenz jetzt nicht nur gut rechnet, sondern auch kreativ sein kann und intellektuelle Aufgaben schafft, dann hat die westliche Welt unter Umständen keine gute Antwort auf die Frage: Was macht uns aus, wenn es nicht die eigene Arbeit ist? Oder anders gefragt: Wer sind wir, wenn unsere Arbeit nicht mehr gebraucht wird? Wer tiefer in die gesellschaftliche Dimension des Themas einsteigen will, dem empfehlen wir das Buch „Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft“ von Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuer. Die Autoren steigen anhand von vier Arenen der Ungleichheitskonflikte tiefer ein und beleuchten so die Identitätsbildung in der Gesellschaft über die Diskurse, die in ihr geführt werden.
Was bei uns im Institut ansteht:
- Vom 27. bis 31. Mai gibt es die zweite inscape experience des Jahres 2024 und zwar in Traunstein. Mehr zum Konzept der inscape experience, war in Ausgabe 7 des Newsletters zu lesen.
- Am 5. und 6. Juli findet der Workshop „Einführung in die psychodynamische Beratung“ statt. Durch kurze Theorieinputs und die Arbeit mit dem praktischen Material der Teilnehmer:innen werden psychodynamisch inspirierte Methoden vermittelt.
- Die Supervisionsweiterbildung für Coaches beginnt am 5. September. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die elfte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im April.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
16. Februar 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 10
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
als Jürgen Klopp kürzlich ankündigte, er würde seinen aktuellen Verein FC Liverpool zum Ende der Saison verlassen und sich danach erst Mal eine Pause von seinem Job als Fußballtrainer gönnen, schaffte es die Nachricht in Großbritannien und Deutschland in die Hauptnachrichten. Doch nicht nur seine Erfolge, vor allem das charismatische Wesen, die Art wie Klopp anscheinend nie verbergen kann, wie es um seine Stimmung steht, wenn er in Interviews oder am Spielfeldrand vor Wut tobt oder sich vor Freude nicht zurückhalten kann, haben Klopp über die Jahre so populär werden lassen. Klopp lässt die Zuschauenden im wahrsten Sinne des Wortes teilhaben an dem was in ihm passiert.
Keine Sorge, aus „inscape – Zwischen den Zeiten“ ist nicht auf einmal ein Newsletter zur Betrachtung des Profisports geworden, auch wenn Jürgen Klopp sicherlich ein wunderbares psychodynamisches Anschauungsbeispiel abgäbe. Doch als wir 2009 ein neues Konzept entwickelten, gaben wir dem Ganzen einen Namen, den wir dem Fußball entlehnten: Die Coaching-Zone. Der kleine Bereich am Spielfeldrand also, den Coaches nicht verlassen dürfen, und in dem für alle sichtbar wird, wie sie ihre Arbeit ausüben. Mehr zu unserer eigenen Coaching-Zone im Schwerpunkt hier unten. Darüber hinaus beschäftigen wir uns in der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ mit der Dynamik zwischen Mensch und Raum. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Eine bewusste Entmystifizierung
Das Konzept der der bei inscape mindestens zweimal im Jahr stattfindenden Coaching-Zone ist schnell erklärt und hinterlässt in seiner praktischen Ausgestaltung doch eine bleibende Wirkung. Während der Tagesveranstaltungen coachen drei Coaches jeweils drei Mal einen Teilnehmer oder eine Teilnehmerin.
Das Anliegen wird eingebracht vom Coachee. Eine bis zu fünfköpfige Gruppe kann dem Coaching-Prozess in beobachtender Rolle beiwohnen und im Anschluss gemeinsam die Arbeit des Coaches betrachten und reflektieren. Dabei geht es bewusst nicht um das Anliegen des Coachees, sondern um das Vorgehen des Coaches. Im Anschluss haben Coach und Coachee dann die Möglichkeit zur Aufarbeitung des ungewöhnlichen und herausfordernden Formats, dieses Mal jedoch unter vier Augen.
So wie die Teilnehmenden während des Tages verschiedene Rollen einnehmen können, so ist auch der Effekt mannigfach. Erstmals in einer experience und dann auf dem Coaching-Kongress 2009 von uns eingebracht, hat das Konzept mittlerweile einen festen Platz in den inscape-Ausbildungen. Denn am Ende lernen auch kommende Coaches und Supervisor:innen, bei allem erlangten wissenschaftlichen und theoretischem Wissen, vor allem im konkreten Handeln und Erleben. Dies ist zwar durch eigene Coaching- oder Supervisionsarbeit gegeben, wie auch durch die begleitende Arbeit mit dem Lehrcoach oder der Lehrsupervisor:in. Doch diese Beziehung ist dahingehend speziell, dass die Lernenden ihre Lehrenden nur ganz selten oder nie bei der Arbeit sehen.
So werden in der Coaching-Zone nicht nur Barrieren abgebaut. Auch der Coaching-Prozess an sich wird ein Stück entmystifiziert. Aus unserer Sicht nicht nur ein Zeichen der Kollegialität, sondern auch eine notwendige Weitung des Blickes. Liegt der Fokus während der Ausbildung, gerade was den Vorbildcharakter angeht, natürlicherweise auf der Ausbildungsleitung oder den Lehrcoaches und Lehrsupervisor:innen als Modellen, werden hier ganz konkrete Alternativen aufgezeigt. Es kann nicht nur über die Schulter geguckt werden, sondern die Ausbildenden können sich ganz aktiv etwas abgucken.
Der Umgang mit der Scham
Auch ein anderes, essentielles Element der Arbeit als Coach oder Supervisor:in tritt während der Coaching-Zone in den Vordergrund: Der Umgang mit und die Überwindung von der eigenen Schamgrenze. Das fängt schon damit an, dass durch die begrenzte Anzahl an Teilnehmenden schnell klar wird: Die meisten von ihnen wollen, zumindest am Anfang, lieber Beiwohnende, über die Schulter-Gucker:innen sein, als jene die gecoacht werden. Doch ohne Coachees gibt es kein zu beobachtendes Coaching. Gerade in der Möglichkeit im Laufe des Tages so viele Rollen wie möglich einzunehmen, liegt jedoch die besondere Chance der Coaching-Zone. Auch auf systemischer Ebene tun sich verschiedene Prozesse auf, entwickeln sich unvorhersehbare Dynamiken zwischen Coach, Coachee und Beobachtenden, die während des Live-Coachings gehalten und erlebt werden und im Anschluss zur Reflexion stehen. Keine zwei Coachings sind dabei gleich. Dies wird alleine schon durch die verschiedenen Hintergründe der Coaches gewährleistet.
Die Coaches haben immer eine Affinität zu psychodynamischen Coaching- und Supervisionskonzepten gemeinsam, unterscheiden sich jedoch in Zugang, Haltung, Methoden, theoretischen Hintergründen und gewählten Interventionen. Gerade deswegen ist eine Teilnahme nicht nur für jene interessant, die sich noch in Ausbildung befinden. Auch jene, die schon Erfahrung haben, lernen in diesem Setting sicherlich noch Neues. Denn was hier zu sehen ist, bleibt normalerweise hinter verschlossenen Türen. So entsteht in der Coaching-Zone eine Art von Kreativität, die aus dem Fragilen der Situation kommt. Etwas das sich in den Beratungsalltag übertragen lässt. Schließlich erfordern das Coaching und die Supervision eine gute Portion von Mut. Ihnen wohnt die Gefahr des Scheiterns inne, der nicht mit einem vermehrten Streben nach Sicherheit begegnet werden sollte, sondern einer Lust zum Ausprobieren, wie sie bei der Coaching-Zone im besonderen Maße möglich ist. Die nächste Coaching-Zone findet am 22. März statt.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Raum und Rat
Im Schwerpunkt der achten Ausgabe hatten wir uns, angelehnt an das Buch „Beziehungen bauen – die Dynamik zwischen Mensch und Raum in der Beratung“, mit der Bedeutung von Räumen in der Beratungsarbeit beschäftigt. Dabei wurde klar, egal ob wir Räume selber gestalten, als Coach oder Supervisor:in in sie einladen oder als Berater:in in den Räumen einer Organisation zu Gast sind, immer haben Räume eine Wirkung auf jene, die sich in ihnen aufhalten.
Alain de Botton hat einmal sehr schön gesagt, „dass wir - ob wir wollen oder nicht - an einem anderen Ort ein anderer Mensch sind“. Sich dessen bewusst zu werden, ermöglicht eine tiefere Beratungsarbeit. Wer seine eigenen Beratungsräume hat, der gestaltet eben nicht nur, der oder diejenige steht vor Abwägungen, die einen Einfluss auf die eigene Arbeit haben, genauso wie auf das Empfinden des Klienten oder der Klientin. Schon die Entscheidung einen Raum in der eigenen Wohnung oder Praxis anzusiedeln oder sich mit Kolleg:innen etwas zu teilen, gegebenenfalls sichtbar zu machen das noch andere Trainings oder Fortbildungen am selben Ort angeboten werden, sendet ein Signal. Auch wo wir sitzen, hier geht die Studienlage dahin, dass wir den Blick auf die Tür mit der Wand im Rücken bevorzugen, vermittelt eine Botschaft an uns und jene, die wir beraten.
Ultimativ sollten unsere Beratungsräume transformative Räume sein, in denen oft tiefe professionelle Veränderungs- und Entwicklungsprozesse stattfinden. Dafür müssen diese Orte nicht nur einen angemessenen Halt ermöglichen, sie sind darüber hinaus auch ein Möglichkeitsraum, also ein „Potential Space“ im Sinne Donald Winnicotts. Hier werden neue Möglichkeiten spielerisch angeregt und können vorweggenommen werden. Wer ganz konkrete Anregungen zur Thematik haben möchte, für den bietet sich die Möglichkeit zur Teilnahme am Workshop „Beratung und Setting – die Dynamik zwischen Menschen und Raum“.
Was bei uns im Institut ansteht:
- Der hier oben ausgeführte Workshop zum Thema „Beratung und Setting – die Dynamik zwischen Menschen und Raum“ findet am 15. und 16. März statt. Anmeldungen sind bis zum 29. Februar möglich.
- Eine Woche später, am 22. März, gibt es die nächste Ausgabe der Coaching-Zone. Dem hier im Newsletter beschrieben Konzept folgend, lassen sich drei psychodynamisch ausgebildete Coaches bei der Arbeit über die Schulter schauen. Die Teilnehmer:innen können ihre eigenen Anliegen einbringen.
- Vom 27. bis 31. Mai steht die zweite inscape experience des Jahres 2024 an und zwar in Traunstein. Mehr zum Konzept der inscape experience gibt es in Ausgabe 7 des Newsletters.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die zehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im März. Weiterhin können Sie uns natürlich gerne auf unserer LinkedIn-Seite folgen, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
15. Januar 2024
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 9
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
auch im neuen Jahr geht es an dieser Stelle weiter, mit einem Schwerpunktthema, bei dem manche die Augen verdrehen mögen, von dem andere wiederum gar nicht genug bekommen können. Was abseits der eigenen Präferenzen über die letzten zwölf Monate klar geworden ist: Die künstliche Intelligenz lässt sich nicht ignorieren, und sie wird nicht nur dort relevant werden, wo auch bisher schon Maschinen im Einsatz waren, sondern auch in Wirkungsbereichen, die uns als Coaches, Supervisor:innen und Führungskräfte ganz direkt betreffen. Mehr dazu hier unten im Schwerpunkt.
Anstatt der sonst von uns ausgewählten Bilder haben wir dieses Mal übrigens eine künstliche Intelligenz die Arbeit machen lassen. So hat OpenAi DALL-E 3, mit jewils von uns eigegeben Prompts, die Bilder für den Schwerpunkt wie auch für die Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ erstellt. Hier beschäftigen wir uns dieses Mal mit der Arbeit der sozialen Traummatrix in Organisationen. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Eine neue Chefin
Im November titelte die brand eins: „Meine Chefin: die KI. Wie sich Führung verändert“. In der Ausgabe selbst erklärt der Psychologe Niels Van Quaquebeke, warum die künstliche Intelligenz in Zukunft nicht nur als Zuarbeiterin dienen wird, sondern wie die nimmermüde, ohne Bezahlung arbeitende und nie aufbrausende neue Führungskraft schon bald eine tragende Rolle spielen wird.
Denn auch vor den Führungsetagen wird die KI nicht haltmachen, so die Prognose von Van Quaquebeke. Wie all das aussehen wird, ob sich ein Konzept wie etwa das der Leadership App „Monday Rocks“ durchsetzen wird, bei der die KI nicht nur bei der Erkennung von Gruppendynamiken hilft, sondern gleich datenbankbasiert passende Interventionsvorschläge an die Führungskraft sendet, das werden wir wohl schon in nicht zu ferner Zukunft herausfinden.
Auch uns beschäftigt der Themenkomplex. Beim inscape Dialogforum im vergangenen Herbst fütterten wir zum Beispiel den Branchenführer ChatGPT mit Prompts zu den für das Wochenende richtungsgebenden Begriffen „Zorn, Zweifel und Zusammenhalt“. Das Ganze war vornehmlich eine Spielerei und die künstliche Intelligenz schien uns dann auch gleich in eine Gruppentherapie schicken zu wollen und ordnete eine paar vertrauensbildende Maßnahmen an. Immerhin, das stellte die KI klar, um in einem Gruppensetting einen Umgang zu finden mit den Emotionen Zorn, Zweifel und Zusammenhalt, braucht es „einen kooperativen und unterstützenden Ansatz, der die Kommunikation, das Verständnis und gemeinsame Werte fördert.“
Diese Erkenntnis gereicht wohl vor allem zu einem Allgemeinplatz. Das akkumulierte Wissen, sekundenschnell abrufbar, ist natürlich trotzdem beeindruckend. Was sich hier zeigt, und wohl im Moment auch noch der Fall ist: ChatGPT ist ein Startpunkt, einer der auffordert, selber kreativ zu werden. So ist eine riesige Menge an Wissen nur einen Prompt entfernt. Dieses sollte der menschliche Benutzer allerdings selber nochmal in (Un-)ordnung bringen. Denn noch ziehen wir wohl die kreativeren, situationsangepassteren Schlüsse, als es zumindest ChatGPT kann. Ob das Ganze auch in einigen Jahren der Fall ist, sei mal dahingestellt.
Ein neues Führungsverständnis
Was schon jetzt feststeht: Die Tätigkeitsfelder von Berater:innen, Coaches und Führungskräften werden anders aussehen. Denn auch unabhängig von der KI verändert sich das Führungsverständnis stark. Dabei prallen unterschiedliche Haltungen und Erfahrungen in Organisationen aufeinander. Führung besteht zunehmend aus oft anstrengenden Aushandlungsprozessen, zwischen Abteilungen und Teams, zwischen oben und unten, zwischen Teammitgliedern, zwischen individuellen Ansprüchen unterschiedlicher Bewerber:innen und betrieblichen Notwendigkeiten. Gerade das mittlere Management wird dabei zum Schlüsselaushandler und die Dialogbereitschaft zur Kernkompetenz. Auch deswegen waren wir bei der Konzeption unserer Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung auf Aspekte der Psychodynamik fokussiert, die in vielen Veränderungsprozessen nach wie vor unterschätzt wird, allerdings eine entscheidende Rolle spielt.
Zurzeit entwickeln wir für eine Organisation eine auf deren Bedürfnisse zugeschnittene Variante des „Leadership Labs“. Dort reflektieren und experimentieren wir kontinuierlich mit Führungskräften. Es wird ganz konkret ausgehandelt und ausprobiert, was Führung in diesem Kontext aktuell bedeutet und braucht. Also ein gemeinsames Explorieren, statt eines Trainings. Zudem überlegen wir in diesem Jahr einen Workshop gezielt für Führungskräfte anzubieten, denn ein Verständnis psychodynamischer Prozesse in Organisationen wird für Führungskräfte immer wichtiger werden. Wie weit künstliche Intelligenz dabei Arbeit abnehmen kann, werden wir noch merken. Ein Bewusstsein und Verstehen brauchen wir auf jeden Fall.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Verborgene Träume
Im November hatten wir an dieser Stelle das Konzept des sozialen Träumens vorgestellt, zu dem nicht nur kürzlich das einführende Buch von Ullrich Beumer und Moritz von Senarclens de Grancy erschienen ist. Auch wird es am 16. und 17. Februar eben dazu einen Workshop bei uns am Institut geben.
Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten mit der Methode, die das inkorporierte Unbewusste einer Organisation hörbar macht. Das Ganze braucht eine Gruppe, die einander traut, auch wenn sie einander nicht vertraut sein muss. Denn letztlich geht es bei diesem assoziativen Sprechen über Träume nie um die Träumenden, sondern stets um das Geträumte in dem sich die unbewussten Themen einer Organisation zeigen. Oft entwickelt sich daraus auch ein erster Schritt hin zur Lösung, werden so doch Themen angesprochen, die bisher nur im Verborgenen wahrgenommen wurden. Zeitgleich wird das Kreativitätspotential und die Inspirationsfähigkeit erhöht, gerade auch weil die Herangehensweise der Traummatrix weder wertend noch direktiv ist. Wie so eine Arbeit in der Praxis aussieht, das steht im Mittelpunkt des Workshops, in dem die Methode vorgestellt wird und Anregungen zur eigenen Gestaltung vermittelt werden.
Was bei uns im Institut ansteht:
- Der hier oben ausgeführte einführende Workshop in die Arbeit mit der sozialen Traummatrix in Organisationsentwicklung, Supervision und Gruppentherapie findet am 16. und 17. Februar statt.
- Der Workshop zum Thema „Beratung und Setting – die Dynamik zwischen Menschen und Raum“ steht am 15. und 16. März am.
- Am 22. März gibt es die nächste Ausgabe der Coaching-Zone. Hier lassen sich drei psychodynamisch ausgebildete Coaches bei der Arbeit über die Schulter schauen. Die Teilnehmer:innen können ihre eigenen Anliegen einbringen.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die neunte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Februar. Wenn Sie in der Zwischenzeit auf dem Laufenden bleiben wollen, dann folgen Sie gerne unserer LinkedIn-Seite. Dort werden wir in diesem Jahr, noch regelmäßiger als in der Vergangenheit, eigene Beiträge erstellen und interessante Beiträge teilen.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
11. Dezember 2023
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 8
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
mit dem Jahresabschluss wird unser Newsletter zwar noch kein Jahr alt, auch wenn wir mittlerweile schon bei der achten Ausgabe angekommen sind (hier finden Sie alle bisherigen Ausgaben von „inscape – Zwischen den Zeiten“). Doch wer über die letzten Monate auf die wechselnden Bilder über dem Text geachtet hat, dem wird etwas aufgefallen sein. Nicht nur stammen alle Bilder aus dem Institut, oder zeigen zumindest seinen Eingang. Die Bilder transportieren auch verschiedene Stimmungen, mal sind sie heller und dann weniger, so wie verschiedene Orte immer ihre eigene Wirkung haben.
Wie jeder Ort vermittelt unser Institut zudem eine Wirkung auf diejenigen, die es betreten. Genau darum geht es im Schwerpunkt dieser Ausgabe. Denn oft ist Menschen nicht vollkommen bewusst, welche Wechselwirkung es zwischen uns und den Orten, in denen wir arbeiten, gibt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ senden wir dieses Mal einen besonderen Gruß. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Raum für Beratung
In Zeiten des ortsungebundenen Arbeitens kann schnell der Eindruck entstehen, dass Räume eine nachgestellte oder teilweise gar keine Rolle mehr im Berufsalltag spielen. Wer jedoch als Berater:in, Supevisor:in, als Coach tätig ist, wer sich umsieht in den Räumen und Orten seiner beruflichen Umgebung, wer sie versucht wahrzunehmen oder sogar in Interaktion mit ihnen tritt, der oder die wird schnell merken, wie sich beide beeinflussen und zeitgleich Ausdruck bewusster und unbewusster Prozesse sind.
Auch in Zeiten des Internets steht beim persönlichen Kennenlernen neben der Frage des wer bist du, jene des woher kommst du im Mittelpunkt. Oft geben wir diese Information in Alltagskonversationen freiwillig preis, stellen die Verbindung mit einem Ort her, bestimmen so einen Teil unserer Identität. Genauso verhält es sich mit den Orten, in die wir treten, gerade auch in unseren verschiedenen Beratungstätigkeiten. Schon alleine wo wir als Berater:in Platz nehmen dürfen, Platz nehmen sollen, verrät uns viel über den Kunden. Auch der Eingangsbereich, die Sitzungsräume, die einzelnen Büros, alle dies sind Orte, die verstanden werden können.
In ihrem soeben erschienenen Buch „Beziehungen bauen – die Dynamik zwischen Mensch und Raum in der Beratung“ stellen Ullrich Beumer und Ahuti Alice Müller fest: „So wie die Arbeit via Homeoffice in das Privatleben einzieht, findet umgekehrt die Wohlfühl-Kultur in der Arbeitswelt ihren Niederschlag.“
Diese Vermischung beschäftigt die Betroffenen, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Uns als Berater:innen, gerade mit einem psychodynamischen Hintergrund, sollte dies erst Recht beschäftigen. Denn es gibt ja nicht nur die Räume, die wir betreten, sondern auch solche Räume, die wir kreieren. Viele von uns laden weiterhin ein, in unser Beratungssetting. Wir schaffen wir es die richtige Mischung aus Nähe und Distanz herzustellen, einen Raum also, in dem sich die Klient:innen sicher fühlen, in dem sie Zugang zu ihren Ressourcen finden?
Beziehungsgestaltung
Während sich das Buch an erfahrene Berater:innen wendet, bei der Analyse und Einordnung des Vorgefundenen und der Gestaltung des Eigenen hilft, sind die dahinterliegenden Fragen essentiell, auch für jene, die sich noch in Ausbildung befinden, oder sich aus Interesse mit psychodynamischen Themen beschäftigen.
Denn die Grunderkenntnis kann jede:r an sich beobachten: Wir treten mit Räumen in Beziehung, vor allem wenn wir uns länger in ihnen aufhalten. Das gilt für die eigenen vier Wände, ebenso wie für jene der Organisation mit der wir zu tun haben. Meist findet eine Anpassung an die Räumlichkeiten und ihre Wirkung statt.
Doch es gibt eben auch die Möglichkeit zur bewussten Auseinandersetzung, zum Erkennen und Artikulieren, zum Arbeiten mit dem was wir vorfinden und dem was wir der Welt von uns durch unsere Räume zeigen. So hängt die Größe eines Raumes eben nicht nur von seiner eigentlichen Größe ab, sondern auch davon wie voll er ist. Ebenso kann ein Raum ein Gespräch oder eine Auseinandersetzung verhindern oder befördern. Dies gilt auch wenn wir nur partielle Einblicke in einen Raum erhalten, zum Beispiel dadurch wie weit ein Gegenüber die Online-Tür zu seinen Räumen öffnet oder wir unseren Raum für Online-Beratung nutzen. Wie viel zeigen wir in solchen Momenten und wie viel unser Gegenüber? Sind wir auf Neutralität bedacht? Trüben wir den Hintergrund mithilfe einer Software ein oder öffnen wir uns ganz bewusst?
All dies sind nur einige der Beispiele wie die Bewusstwerdung des Unterbewussten unserer örtlichen Umgebung eine tiefere Beratungsarbeit ermöglicht. Ergänzend zum Buch, findet am 15. und 16. März 2024 bei uns im Institut der Workshop „Beratung und Setting – die Dynamik zwischen Menschen und Raum“ statt. Geleitet wird er von Ahuti Alice Müller und Andreas Brünen.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Innere Landschaften
Anfang November endete die laufende Coachingausbildung von inscape. Eine intensive und herausfordernde Zeit für die 12 Teilnehmer:innen, an deren Ende das Zertifikat stand. Traditionellerweise gehört zum letzten Modul der Weiterbildung eine soziale Fotomatrix zum Thema „Mein Coachingkonzept“. Hierzu reicht jede:r Teilnehmer:in ein selbst erstelltes Foto zum Thema ein. Die Fotos werden dann, ohne die Namen der Fotografierenden zu nennen, bei uns im Institut auf eine Wand projiziert und assoziativ bearbeitet.
Die Aufnahmen der Teilnehmer:innen für die soziale Fotomatrix passen dabei in diesem Jahr zur Identität von inscape, dessen Name ein Kunstbegriff ist, der innere Landschaften symbolisieren soll. Alle Fotos des diesjährigen Jahrgangs, hier oben in einer Zusammenstellung, kreieren als Ganzes ein eigenes Bild davon, wie sich die neugebackenen Coaches ihre Tätigkeit vorstellen. Ein Teil der Gruppe arbeitet weiter in der Supervisionsausbildung für Coaches, allen Absolvent:innen wünschen wir viel Erfolg in ihrer neuen Rolle.
Was ansteht
- Vom 9. bis 13. Januar findet die erste inscape experience des Jahres 2024 in Weilburg an der Lahn statt.
- Am 16. und 17. Februar 2024 wird es bei uns im Institut um das Social Dreaming gehen, angelehnt an das Buch, welches wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben.
- Der oben erwähnte Workshop zum Thema „Beratung und Setting – die Dynamik zwischen Menschen und Raum“ findet am 15. und 16. März ebenfalls bei uns im Institut statt.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die achte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im kommenden Jahr. Bis dahin wünschen wir eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
10. November 2023
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 7
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
in der vergangenen Ausgabe hatten wir unseren besonderen Ansatz zu einer der Institutionen bei inscape dargelegt: Der Coaching-Ausbildung (hier finden Sie alle bisherigen Ausgaben von „inscape – Zwischen den Zeiten“). Auch die inscape experience gehört quasi zum Inventar von inscape. Schon seit 30 Jahren veranstalten wir inscape experiences, entwickeln die aus der Denk-Tradition der britischen und amerikanischen Tavistock- bzw. Group-Relations-Konferenzen entstandenen Idee weiter.
Das kommende Jahr ist eines der Jahre, in dem es zwei inscape experiences geben wird, in Weilburg an der Lahn und in Traunstein. Wer bei uns schon mal eine Aus- oder Fortbildung gemacht hat, bei der die inscape experience Teil des Curriculums ist, der wird sich wohl an den Ruf der inscape experience erinnern: Denn der Respekt vorher ist groß, der Lernerfolg allerdings ebenso.
Mehr dazu was eine inscape experience ist, gibt es hier unten im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ geht es dieses Mal um das soziale Träumen. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
inscape experience – eine Erfahrung für sich
Wer zum ersten Mal bei der Auftaktveranstaltung dabei ist, für den mag sich die inscape experience wie jede andere Konferenz anfühlen. Es gibt ein Programm, eine Konferenzleitung und alle nehmen auf ihren Stühlen Platz. Doch es braucht nicht lange, dann werden die Teilnehmenden auf ihr Verhalten, auf essentielle Fragen zurückgeworfen. So entwickelt sich jede inscape experience auf drei Ebenen, als Konferenz mit formellen Abläufen, als interpersonaler Prozess und als persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst.
Die verschiedenen Formate in der inscape experience wiederholen sich teilweise, manche tauchen auch nur einmal im Zeitplan auf. Während der fünf Tage gibt es Hinweise darauf, was unter der Oberfläche des Eisbergs vonstatten geht, wo unsere blinden Flecken sind, was andere in uns emotional auslösen und was wir in ihnen. So schwingt schon von Anfang an eine große Zahl an Fragen mit: Wie beeinflussen wir andere Menschen und wann gelingt es uns nicht? Wie gehen wir damit um, was uns andere Menschen über uns erzählen? Was machen Autorität und Autonomie mit uns und wie steht es um Stille, Scham und Stress?
Manche dieser Erfahrungen sind in der Rolle angelegt, andere Erfahrungen werden in den Reflexionseinheiten angestoßen. Die inscape experience lässt die Teilnehmenden Unbewusstes bewusst erleben, auch durch die Unterstützung des Staff und der anderen Teilnehmer:innen. Dabei tauchen auch Gefühle auf, die uns aus anderen Zusammenhängen nur zu bekannt sind. Denn alle haben schon die verschiedensten Gruppen durchlaufen oder sind noch ein Teil von ihnen, sei es in der Kernfamilie, durch Gruppenerfahrungen in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Sportverein.
Beziehungsgestaltung im „Hier und Jetzt“
Während der inscape experience werden die Teilnehmenden auf diese Erfahrungen zurückgeworfen und befassen sich damit, was hiervon direkt an die Lebensgeschichte anknüpft und in welchen Fällen, die Gruppe uns Aufgaben, Rollen und Gefühle überträgt.
Die inscape experience ist eine Erfahrung des „Hier und Jetzt“, die den Teilnehmenden neue Anknüpfungspunkte und Denkansätze vermittelt, welche mit in den Alltag genommen werden können. Der besteht für viele Menschen auch aus einem Arbeitsalltag, wo die Fähigkeit zur Neubetrachtung immer wichtiger wird, wo Innovation eben nicht nur im Technologischen vonstatten geht, sondern idealerweise auch im zwischenmenschlichen Bereich passiert.
So ist eine inscape experience dann im wahrsten Sinne des Wortes eine Lern-Organisation, aus der jedes Mal etwas Neues in den (Arbeits-)Alltag mitgenommen wird. Es geht während der inscape experience um das Aufbrechen und das Verlassen von jenen Sichtweisen, die wir gewohnt sind und es geht darum, den Fokus auf die Gestaltung von Beziehungen, gerade auch in Arbeitsorganisationen, zu richten. Dementsprechend bietet sich eine Teilnahme nicht nur für Studierende an, sondern auch für Berater:innen, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen in Organisationen.
Im kommenden Jahr wird es zwei Möglichkeiten zur Teilnahme an einer inscape experience geben, vom 9. bis 13. Januar in Weilburg an der Lahn und vom 27. bis 31. Mai in Traunstein. Mehr Informationen gibt es hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Ein Buch zum Sozialen Träumen
Im antiken Griechenland wurde dem Traum einiges an Wirkmacht zugeschrieben, sollte er doch wichtige Informationen über die Zukunft der Menschheit enthalten. Auch Friedrich Nietzsche und Siegmund Freud setzten sich mit seiner Bedeutung auseinander. Vor allem Freuds These, dass das, was wir über den Traum erzählen nicht so sehr wie seine Bilder an sich von Belang ist, prägte das psychodynamische Denken.
Dass Charlotte Beradt in ihrem 1968 erschienenen Buch „The Third Reich of Dreams“ durch die Untersuchung von rund 300 Träumen aus dem nationalsozialistischen Deutschland nachweisen konnte, wie die Nazi-Ideologie und ihre Gräueltaten in die Träume der Träumenden eindrangen, ohne dass dies explizit formuliert oder auch nur bewusst artikuliert worden wäre, zeigt welche Wucht die Auseinandersetzung mit kollektiven Träumen entwickeln kann.
Doch als der britische Psychoanalytiker Gordon Lawrence vor gut 25 Jahren zu seinem ersten Workshop zum Social Dreaming, dem sozialen Träumen, nach Deutschland kam, war sein Konzept für viele noch neu. Nun zeichnet das Buch „Social Dreaming – Einführung in die Arbeit mit der sozialen Traummatrix für Organisationsentwicklung, Supervision und Gruppentherapie“ die Entwicklung und Einsatzmöglichkeiten des Ansatzes nach. Verfasst wurde das Buch von Ullrich Beumer und Moritz von Senarclens de Grancy.
Schon in den frühen 1980er Jahren hatte Gordon Lawrence begonnen, sich für Träume von Menschen in Organisationen zu interessieren, so entstand die soziale Traummatrix, der die Annahme zugrunde liegt, dass ein assoziatives Sprechen über Träume, das inkorporierte Unbewusste einer Organisation hörbar macht. Es ist ein Format das erfolgreich in Unternehmen angewandt wird und auf verschiedenen psychodynamischen Konferenzen und Kongressen zum Einsatz kommt.
So setzt sich das knapp 90 Seiten lange Buch dann sowohl mit der Entstehungsgeschichte, der praktischen Anwendung, als auch mit dem kreativ, lustvollen und spielerischen Arbeiten mit Träumen an sich auseinander. Neben dem Buch, das sich als Teil der Reihe „Beraten in der Arbeitswelt“ vor allem an erfahrene Berater:innen richtet, und den Ansatz erstmals auf Deutsch zugänglich macht, wird es Mitte Februar auch einen zweitägigen Workshop in Köln zur konkreten Arbeit mit dem Social Dreaming geben. Mehr Infos gibt es hier.
Was ansteht
- Am 30. November beginnt die inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Arbeit auseinander.
- Vom 9. bis 13. Januar findet die erste der oben beschriebenen inscape experiences in Weilburg an der Lahn statt.
- Der erste Workshop für das kommende Jahr steht fest. Am 16. und 17. Februar wird es in Köln um das Social Dreaming gehen, angelehnt an das oben vorgestellte Buch.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die siebte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember. Egal ob Sie unseren Newsletter schon länger lesen oder erst vor kurzem Gefallen daran gefunden haben, leiten Sie diese E-Mail doch gerne an andere interessierte Menschen weiter.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
09. Oktober 2023
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 6
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
nachdem wir uns in den vergangenen fünf Ausgaben von „inscape – Zwischen den Zeiten“ (hier finden Sie alle vorherigen Ausgaben) aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Psychodynamik in Organisationen und Beratung beschäftigt haben, wollen wir dieses Mal auf eine der Institutionen unseres Instituts blicken: Die inscape Coaching-Ausbildung, deren 15. Ausgabe am 30. November beginnt.
Vor kurzem, bei einem Vortrag zum Thema Coaching am Universitätsklinikum in Köln, merkte eine unserer Zuhörerinnen an: „Gibt es eigentlich jemand, der keinen Coaching-Abschluss hat?“ Das war natürlich augenzwinkernd gemeint und trotzdem steckt wie so häufig ein Körnchen Wahrheit in einer solch verallgemeinernden Aussage. Zeitgleich stellt sich die Frage: Für wen ist so eine Ausbildung eigentlich wirklich relevant?
Mehr zu diesen Fragen gibt es hier unten im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ gehen wir auf das Dialogforum am vergangenen Wochenende bei uns im Institut ein. Darüber hinaus finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Das schöpferische Potential von Coaching
Obwohl Coaching als Profession erst wenige Jahrzehnte existiert, hat es schon einige Metamorphosen erlebt. Heutzutage wird Coaching in der breiten Öffentlichkeit oft mit Lösungen für Probleme gleichgesetzt. Dabei muss es schnell gehen – deswegen gibt es hier ein Tool, dort eine Methode und oben drauf noch eine Prise Positivität. Auch diese Zusammenfassung ist natürlich zugespitzt, sie wird all der Arbeit und Forschung, die zu und um das Coaching existiert nicht gerecht.
Coaching ist komplexer und vielschichtiger als es der erste öffentliche Eindruck vermitteln mag. Denn wer im Coaching nicht nur ein Entwerfen und Anpassen von Lösungen sieht, wer sich traut unter die Oberfläche zu schauen, der merkt welch Potential eigentlich im Coaching liegt. Wir sind sogar der Überzeugung, dass Coaching eine schöpferische Partnerschaft zwischen Coach und Coachee ist. Oder wie der Autor und Coach Simon Western es umschreibt: „Coaching ist ein lebendiger und dynamischer Raum, in dem sich Kreativität entfalten kann.“
Das Ziel eines Coaching-Prozesses ist es daher auch, Führungskräfte und Team-Verantwortliche dabei zu unterstützen, Autorität, Glaubwürdigkeit, Verantwortung und Leidenschaft zu entwickeln - sowohl für die Aufgabe selbst, als auch innerhalb ihrer Rolle. Wenn man so will, dann ist Coaching eine Art und Weise, professionelle Beziehungen zu gestalten. Deswegen lässt sich die Frage aus der Einleitung, „Gibt es eigentlich jemand, der keinen Coaching-Abschluss hat?“, auch anders stellen: „Gibt es nicht viele, die eine Coaching-Ausbildung machen sollten?“. Vor allem wenn man die Frage aus einer psychodynamischen Perspektive stellt?
Verständnis des Unbewussten
Denn psychodynamisches Coaching nimmt sich ganz bewusst Raum für die Wahrnehmung und das Verstehen unbewusster Prozesse. Nach unserer Vorstellung ist das Unbewusste nicht nur der Ort an dem sich die Antwort auf die Fragen vieler Beratungsanliegen, mit denen Coachees in einen Coaching-Prozess kommen, finden lässt.
Das Unbewusste ist auch das wichtigste Reservoir, aus dem heraus Neues entstehen kann. Hierbei spielt das generative Zuhören eine wichtige Rolle, denn es schafft erst den Raum für das Neue. Erst durch das Verständnis von Geschichte und Entstehungsbedingungen aktueller Situationen und Verhaltensweisen im beruflichen Alltag, wird der Platz geschaffen, um die Anzahl der Optionen zu erweitern, wahrzunehmen und vom Verständnis einer möglichen Zukunft her zu verändern.
Daher stand in der Coaching-Ausbildung von inscape auch nie das Aneignen von Methoden und Tools im Mittelpunkt. Vielmehr gilt die Arbeit während der Ausbildung mindestens so sehr dem Verständnis des eigenen selbst, der eigenen unbewussten Themen, wie den äußeren Faktoren. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, die Entwicklung einer Haltung als Coach ist unabdingbar, um sich so in jeden Coaching-Prozess individuell einbringen zu können.
Daher richten wir uns mit dieser Ausbildung auch ganz bewusst nicht nur an jene, die später als Coaches oder Berater:innen arbeiten wollen, sondern auch an solche, die in Personalverantwortung sind oder auf dem Weg zur Führungskraft. Denn Coaching ist eben nicht nur ein Finden von Lösungen für andere, es hilft auch bei der eigenen aktiven Rollengestaltung und dem Aufdecken und Umsetzen kreativer und schöpferischer Potentiale im beruflichen Umfeld. Mehr Informationen zur diesjährigen Coaching-Ausbildung bei inscape finden sie hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Zorn.Zweifel.Zusammenhalt. Was kommt nach der Zeitenwende?
So lautete der Titel, des am vergangenen Wochenende erstmals stattgefundenen inscape Dialogforums. Dabei hatten wir schon im Vorhinein versprochen: Weniger Tagung - dafür mehr Austausch, Kennenlernen und Experimentieren. Die größte Anziehungskraft des titelgebenden Trios übte während der zwei Tage in Köln der Zorn aus.
Dies war der Fall, ungeachtet der Ambivalenz bezüglich göttlichen Zornes oder auch einer möglichen zerstörerischen Kraft. Trotzdem ist die Energie, die im Zorn steckt, zielgerichteter als Wut. Der Zweifel hingegen kommt in Organisationen oft auf leisen Sohlen daher, obwohl er ein grundlegenderes Gefühl ist und als solches auch einiges an Sprengkraft besitzt.
Gemeinsam haben beide, dass sie gerne in Supervisionen, Coachings und Beratung abgeladen werden. Was auch während des Dialogforums zur Frage führte: Verlieren Zorn und Zweifel so ihre Kraft? Schließlich ist der Auftrag oft, schnell wieder irgendeine Form von Zusammenhalt herzustellen. Zu schnell? Vielleicht braucht es bei Zorn und Zweifel sogar den Zusammenbruch oder zumindest die Auseinandersetzung, bevor Zusammenhalt entstehen kann.
In der kollegialen Inspiration ging es auch um den eigenen Umgang mit Zorn über das, was aus der Gesellschaft in den supervisorischen Raum schwappt und was in manchen Organisationen passiert. Dazu erkundeten wir während des Dialogforums in verschiedenen an psychodynamischen Formaten angelehnten Gruppen was die Teilnehmenden bewegte. Zu den Formaten gehörten die soziale Traummatrix, Body Mapping, Organizational Psychodynamic Mapping, die Inspirationsmatrix und das Prototypen Lab. Das Organisationsteam, auch auf dem Foto zu sehen, bestand aus: Laura Glauser, Moritz von Senarclens de Grancy, Silke Facilides und Carolin Kügel.
Am Ende erzählte ein Teilnehmer beglückt, dass er in der Körperübung den Zorn mitten im Herzen gefunden habe, was sich gut anfühle. Darum fahre er mit viel Energie nach Hause. Vom Kontakt zum Zusammenhalt ist es dann noch ein Weg. Doch die zahlreichen Begegnungen sind eine Ressource. Zwei Kollegen verabredeten schon, einen gemeinsamen Workshop zu einem Thema zu konzipieren. Wir werden ihn dann gerne in einer Newsletter-Folge ankündigen. Schon jetzt sind wir gespannt, was weiter entsteht. Und die Zeitenwende, die erkennt man sowieso meistens erst im Rückblick.
Was ansteht
- Am 13. und 14. Oktober veranstalten wir bei uns im Institut eine Werkstatt zur Organisationsanalyse. Geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Dr. Karin Herrmann geht es darum, Berater:innen und Führungskräfte zu befähigen, mittels unterschiedlicher psychodynamischer Analyseinstrumente, organisationale Themen und Prozesse besser zu erkennen und zu verstehen.
- Die Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung startet am 3. November. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen. Zudem geht es darum, die mit und in ihnen arbeitenden Menschen neu zu erfassen und die Themen anhand von konkreten Veränderungsprojekten der Teilnehmer:innen zu bearbeiten.
- Am 30. November begint die oben vorgestellte inscape Coaching-Ausbildung.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die sechste Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im November. Egal ob Sie unseren Newsletter schon länger lesen oder erst vor kurzem Gefallen gefunden haben, leiten Sie diese E-Mail doch gerne an andere interessierte Menschen weiter.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
21. September 2023
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 5
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
nachdem der Sommer so langsam Platz macht für den Herbst, zumindest kalendarisch, füllt sich auch für uns bei inscape der Veranstaltungskalender wieder. In der vierten Ausgabe von „inscape – Zwischen den Zeiten“ hatten wir uns ausführlich mit dem ersten Dialogforum beschäftigt, welches – als Entwicklung der Jahrestagung - am letzten Septemberwochenende bei uns am Institut stattfinden wird. Zudem starten in den kommenden Wochen die Aus- und Fortbildungen von inscape.
Dazu gehört seit dem Jahr 2019 auch die Fortbildung „Generative Organisationsentwicklung“. Als wir damals die erste Einladung verschickten, da fragte ein Kollege zurück: „Warum nennt ihr es nicht einfach Change Management Ausbildung? Das klingt sonst so sperrig.“ Doch natürlich gibt es einen Grund, warum wir uns gerade für diesen Namen entschieden haben, und das nicht nur weil viele Veränderungsvorhaben in Organisationen eben auch sperrig sind.
Mehr zum Namen und zum Inhalt der Fortbildung gibt es hier unten im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ gehen wir auf die neue Werkstatt zur Organisationsanalyse ein. Ansonsten finden Sie, wie schon aus den anderen Ausgaben gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Generativität als besondere Qualität von Beziehungen
Natürlich spielt Change Management eine Rolle während unserer Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung. Denn es geht um das Gestalten, ein Ingangsetzen und Begleiten von Veränderungsprojekten. Dabei spielt die Generativität eine entscheidende Rolle, um Neues zu erschaffen und dabei Altes, Vertrautes bewusst loslassen zu können.
Unser Antrieb bei der Fortbildungskonzeption war auch die Überzeugung, dass die Psychodynamik in vielen Veränderungsprozessen unterschätzt wird. Deswegen nimmt das grundlegende Verständnis von Psychodynamik eine prominente Rolle ein während der Fortbildung. Das Bewusstmachen derjenigen Kräfte, die im Inneren und Äußeren mit und gegeneinander wirken und interagieren, eröffnet entscheidende, neue Handlungsspielräume und schöpferisches Potential bei der Veränderungsarbeit in Organisationen.
Einen Aspekt der Generativität hatten wir schon in der letzten Ausgabe des Newsletters gestreift, nämlich die Rolle der Generativität im intergenerationalen Führen in Organisationen. Dabei geht es um das Fortsetzen einer kulturellen und institutionellen Generationenlinie, die das Fortbestehen und die Weiterentwicklung von Organisationen ermöglicht. Wenn wir uns den Begriff als solches anschauen, dann bedeutet „generativ“ auch kreativ, schöpferisch, erzeugend und legt so den Schwerpunkt auf die Entwicklung neuer Möglichkeiten.
Arbeit mit konkreten Projekten
Damit dies im generativen Sinne gelingt, ist die Qualität der Beziehung, der Beziehung zwischen Altem und Neuem, entscheidend, damit Neues erschaffen und gleichzeitig Altes und Vertrautes aufgegeben werden kann. Um Beziehungen zu gestalten und Menschen in Beziehung zu bringen, ist das Beratungs- und Führungsmodell stark dialogorientiert.
Wir arbeiten während der ganzen Fortbildung mit konkreten Projekten der Teilnehmer:innen und den Themen, die innerhalb der Gruppe während dieser Zeit aktiv sind. So können die wissenschaftlichen Hintergründe, die sich aus der Organisationspsychologie, der Sozialpsychologie, der Systemtheorie und der Kreativitätsforschung speisen, direkt übertragen werden.
Auch die Entwicklung eines Zukunftssinns, der die lineare Planbarkeit ablöst und gleichzeitig einen Blick für das große Ganze öffnet, spielt eine wichtige Rolle. Der Philosoph Wilhelm Schmidt schreibt zum Sinn: „Die Frage nach Sinn ist die Frage nach Zusammenhängen (…) Die Moderne ist eine Auflösung von Zusammenhängen und somit von Sinn.“ Demnach entsteht Sinn, wo Zusammenhänge erfahrbar und nachvollziehbar sind. Ein Zukunftssinn ist in Organisationen, die sich in Veränderung befinden, daher ein wichtiger Ausrichtungspunkt, gerade sobald die Organisationsmitglieder in Resonanz mit diesem Zukunftssinn und dadurch auch ins Gespräch miteinander gehen.
Wir sind gespannt hier mit einem neuen Fortbildungsjahrgang ab dem 3. November anzusetzen. An jenem Freitag beginnt das erste dreitägige Modul der Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung. Mehr Informationen erhalten Sie in der Ausschreibung.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Organisationsanalyse
Wer bei uns eine Fort- oder Weiterbildung gemacht hat oder bei einer Jahrestagung vor Ort war, dem oder der wird der Begriff der Organisationsanalyse bekannt sein. Vielleicht sind Sie auch schon mit der Organisationsbeobachtung oder der Fotomatrix in Berührung gekommen, psychodynamischen Methoden also, die sich der Organisationsanalyse zuordnen lassen und bei der Diagnose unterstützen.
Wer als Berater:in oder Führungskraft in einer Organisation tätig ist, hat sowieso ein – zumindest vermeintlich – tieferes Verständnis von Organisationen, ihren Prozessen, ihrem Potential als Entwicklungsstätte und sieht doch zugleich, welch unüberschaubarer, angsteinflößender Ort Organisationen sein können. Doch auch erfahrene Profis stehen immer wieder vor Fragen, wie mit dem Unbekannten, dem Fremden in Organisationen umzugehen ist. Welche Ängste werden freigesetzt? Wie kann die Spannung zwischen Veränderungsenergien und Beharrungskräften gemeistert werden?
Am 13. und 14. Oktober gibt es bei uns am Institut eine zweitägige Werkstatt, geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Dr. Karin Herrmann, die sich den theoretischen und praktischen Aspekten der Organisationsanalyse annimmt – aus einer psychodynamischen Perspektive und mit psychodynamischen Analyseinstrumenten. Dabei soll es um das Explorieren und Experimentieren gehen, darum, mit sich und der Aufgabe in Kontakt zu sein. Mehr Informationen, auch zur Anmeldung, finden Sie hier.
Was ansteht
- Am 21. September beginnt die Supervisions-Weiterbildung für Coaches 2023. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. So soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
- Am 29. September – direkt vor dem Dialogforum – gibt es am Institut die Coaching-Zone. Hier lassen sich drei psychodynamisch ausgebildete Coaches bei der Arbeit über die Schulter schauen. Teilnehmer:innen können ihre Anliegen einbringen.
- Am 13. und 14. Oktober veranstalten wir bei uns im Institut die oben angesprochene Werkstatt zur Organisationsanalyse.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die fünfte Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober. Egal ob Sie unseren Newsletter schon länger lesen oder erst vor kurzem Gefallen gefunden haben, leiten Sie diese E-Mail doch gerne an andere interessierte Menschen weiter.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
31. August 2023
INSCAPE - ZWISCHEN DEN ZEITEN AUSGABE 4
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
wir hatten es schon in der ersten Ausgabe von „inscape – Zwischen den Zeiten“ angekündigt: Die Jahrestagung, für viele von Ihnen sicherlich einer der Berührungspunkte mit inscape, erlebte im letzten Jahr ihre finale Ausgabe. Mit 25 war Schluss. Selbst wenn wir das damals so noch nicht wussten.
Wir sind der Überzeugung, dass es Zeit für einen Aufbruch ist – in Form des neuen Dialogforums, das an die Stelle der Jahrestagung tritt. Auf das Warum und die ersten Ziele gehen wir hier unten im Schwerpunkt ein. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ geht es dieses Mal um das Thema Generationen. Ansonsten finden Sie, wie schon aus den anderen Ausgaben gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Zorn, Zweifel, Zusammenhalt – das neue inscape Dialogforum
Zorn, Zweifel und Zusammenhalt, diese drei Worte sind natürlich bewusst gewählt für das erste Dialogforum. Bestärkt wurden wir in dieser Auswahl auch beim Coaching-Kongress in Kassel im Juni. Hier wurden Einmischung und das Haltung Zeigen aktiv diskutiert. Beides führte durchaus zu Irritationen. Wer horcht und den Blick schweifen lässt, der merkt sowieso: Irritationen gibt es nicht nur in unserer Coaching- und Beratungs-Welt.
Zorn und Zweifel, der Wunsch nach einer gemeinsamen Lösung, diese Zustände wechseln sich schnell ab im Erleben einer herausfordernden Realität. Das gilt im Einzelnen, allerdings auch in Organisationen und in der Gesellschaft.
Es ist unsere Aufgabe, sich diesen Veränderungen zu stellen, in der alltäglichen Arbeit und in den Formaten, die wir bei inscape nutzen. Wir wollen Raum haben und Raum geben, nicht nur für Zweifel, Zorn und Irritationen, sondern auch zur gegenseitigen Inspiration, zum Ausprobieren, zur Weiterentwicklung. Wir fragen uns: Braucht es vielleicht auch mehr Zusammenhalt und Verbindung unter Coaches und Berater:innen?
Neue Zeiten, neue Ansätze
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generationenübergreifende Ängste Der Fachkräftemangel drückt, in vielen Organisationen gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente und Berufseinsteiger:innen stellen ganz neue Forderungen. Der Fokus auf die Gen Z, er erlebt zurzeit nicht nur eine mediale Blüte. Auch wir nähern uns der Thematik in einem Kundenprojekt dialogisch. Das erwies sich in der Praxis als Herausforderung für alle Beteiligten. Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generationenübergreifende Ängste Der Fachkräftemangel drückt, in vielen Organisationen gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente und Berufseinsteiger:innen stellen ganz neue Forderungen. Der Fokus auf die Gen Z, er erlebt zurzeit nicht nur eine mediale Blüte. Auch wir nähern uns der Thematik in einem Kundenprojekt dialogisch. Das erwies sich in der Praxis als Herausforderung für alle Beteiligten. Zwar zeigt sich ein Bedürfnis nach konflikthaften Gesprächen, nach einem Austausch darüber, was stört oder irritiert, als respektlos oder Anspruchsdenken empfunden wird. Gleichzeitig werden in gemischten Teams jedoch kaum Konflikte benannt. Im Nahfeld scheint das Bedürfnis nach Harmonie größer als nach konstruktiver Auseinandersetzung. So bleiben die Vorteile der Generationen reduziert: Auf die Digitalkompetenz der (ganz) Jungen und ein irgendwie geartetes Erfahrungswissen der Alten.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden. |
Literatur
23. Juni 2023
INSCAPE - ZWISCHEN DEN ZEITEN AUSGABE 3
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
mittlerweile sind wir bei der dritten Ausgabe von „inscape – Zwischen den Zeiten“ angekommen, die beiden vorherigen lassen sich wie gewohnt bei uns auf der Website finden. Beim letzten Mal hatten wir geschrieben, dass wir Ihnen in diesem Format vor allem auch Impulse liefern wollen zur Arbeit mit der Psychodynamik im Coaching und in Organisationen. Das Psychodynamische spielt die zentrale Rolle bei inscape, sowohl in den Aus- und Weiterbildungen, als auch in Workshops und unserer Beratungsarbeit.
In der ersten Ausgabe unseres Newsletters hatten wir uns dem Thema Bindung gewidmet und damals auch auf den Workshop „Ent-Bindungsphänomene in Organisationen!?“ mit Edeltrud Freitag-Becker und Reinhard Völzke hingewiesen. Im Nachgang haben wir mit den Beiden gesprochen. Mehr dazu gleich im Schwerpunkt. Zudem blicken wir in der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ auf den Coaching-Kongress in Kassel zurück. Auch die Fotos unten stammen von diesem Wochenende. Ansonsten finden Sie, wie schon aus den ersten Ausgaben gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Das Psychodynamische: In Beziehung treten – Haltung zeigen – Präsent sein
Digitalisierung, agile Strukturen und Corona – alle Drei haben in den letzten Jahren zur Veränderung von Organisationen, zur Veränderung der Lohn- und Zusammenarbeit beigetragen. Da ist noch gar nicht mitgedacht, wie sich die Rolle des Menschen angesichts der rapiden Entwicklung künstlicher Intelligenz verändern wird. Eine Zeit also, die einen geschärften psychodynamischen Blick besonders notwendig erscheinen lässt.
Schließlich zeigen sich die Auswirkungen dieser Veränderungen eben oft in den unbewussten Schichten des Fühlens, Denkens und Handelns von Organisationen – im weniger Offensichtlichen. Hier ins Gespräch, in die Beziehung zu kommen, darin liegt eine der Kernkompetenzen psychodynamischen Arbeitens. Das wird auch während im Gespräch mit Edeltrud Freitag-Becker und Reinhard Völzke schnell klar.
So steht am Anfang unter anderem folgende Erkenntnis: In der Aus- und Weiterbildungswelt, besonders auch in Schulen und Universitäten, liegt der Fokus nicht mehr unbedingt auf Gruppen, sondern auf individuellem oder ich-bezogenem Lernen. Doch im Berufsleben wird anderes gefordert und gefördert, deswegen stehen viele Entscheidungsträger:innen und Arbeitnehmer:innen hier vor der Erkenntnis: Was passiert eigentlich, wenn man sich nicht mehr sieht oder wenn man nicht mehr weiß, was der oder die Andere denkt? Was passiert, wenn man nicht mehr miteinander reden kann? Eine der zentralen Fragen lautet also: Wo soll die Beziehung herkommen? Gerade in einer modernen Arbeitswelt, in der systemische (Beratungs-)Ansätze anscheinend die Oberhand gewonnen haben.
Das Beste aus zwei Welten
Auch der psychodynamische Ansatz kommt nicht ohne systemische Grundlagen aus, oder wie es Freitag-Becker sagt: „Ich denke das wir ohne ein systemisches Denken gar nicht arbeiten könnten. Also kontextorientiert, Systeme mit im Auge behalten, diese miteinander in Beziehung setzen, das geht gar nicht ohne.“ Was sie jedoch wahrnimmt, ist dass der systemische Arbeitsansatz zu schnell zu einer Anreicherung von Methoden, Übungen und Sets verkommt. Diese machten zwar viel auf, führten allerdings nicht unbedingt zur Bindung.
Die zentrale Rolle der Bindung von psychodynamisch trainierten Coaches, Supervisor:innen und Berater:innen wird von Beiden herausgestrichen, auch ein damit einhergehendes Wagnis zur Konfrontation und Provokation, ein sich berührbar machen. Freitag-Becker umschreibt das so: „Es ist die Art und Weise, dass ich mich als Beraterin nicht zurücknehme, sondern in die Beziehungsauseinandersetzung gehe, und riskiere, dass ich durch meine Art der Intervention irgendetwas anstoße. Etwas das ich nicht überblicken kann. Ich glaube das dieses Rollenrisiko, das Konfrontationsrisiko, was wir eingehen, eine Markierung für psychodynamisches Arbeiten ist. Weil es eben nicht die Dynamik ignoriert.“ Psychodnyamische Berater:innen gehen jedoch nicht nur in Beziehung, sie zeigen Haltung und sind präsent.
Trotzdem glauben Freitag-Becker und Völzke, dass sowohl der psychodynamische als auch der systemische Ansatz in der Zukunft weiter voneinander werden lernen können. Während Freitag-Becker psychodynamisch ausgebildeten Supervisor:innen und Coaches empfiehlt, durchaus mal einen Blick in die Bücher von Niklas Luhmann zu werfen, verweist Völzke auf fruchtvolle Zusammenarbeiten zwischen beiden Ansätzen. Als Beispiel nennt er Peter Fonagy, der als Begründer der Mentalisierung gilt, einen psychodynamischen Hintergrund hat, und im Jahr 2021 mit Eia Asen, einem systemisch geprägten Facharzt für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie und -Psychotherapie, das Buch „Mentalization-Based Treatment with Families“ geschrieben hat. Was im Gespräch mit Freitag-Becker und Völzke klar wird, die Entwicklung ist keineswegs statisch, sondern wird durchaus noch an Dynamik gewinnen.
Wer sich weiter mit psychodynamischen Themen auseinandersetzen, einen ersten, übergreifenden Einblick erhalten oder sein Wissen auffrischen will, für den mag der Workshop „Einführung in die psychodynamische Beratung – Konzepte für Coaching, Supervision und Organisationen“ von besonderem Interesse sein. Dieser findet am 16. und 17. Juni bei uns im Institut in Köln statt und wird von Dr. Ullrich Beumer und Dr. Karin Herrmann geleitet.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Wie können wir die Realität bewältigen unter Berücksichtigung unserer Abwehr? Was ansteht
|
Literatur
06. Juni 2023
inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 2
Liebe Freund:innen, Interessent:innen, Kund:innen von inscape,
sollten Sie neu hinzugekommen sein oder der Newsletter Sie bei unserer ersten Ausgabe nicht erreicht haben, dann heißen wir Sie an dieser Stelle nochmal herzlich willkommen zu „inscape – Zwischen den Zeiten“. Im März hatten wir uns an dieser Stelle mit Bindungsphänomenen beschäftigt und auch in Zukunft wollen wir Impulse liefern zur Arbeit mit der Psychodynamik im Coaching und in Organisationen.
Wohl so viel wie schon lange nicht mehr wurde in den letzten Jahren über die aktuellen Zeiten gesprochen. Sie sind aufwühlend, krisengeprägt und das Tempo der Veränderungen scheint eher noch zuzunehmen, als sich auf dem sowieso schon hohen Niveau zu stabilisieren.
Corona und der von Russland initiierte Angriffskrieg in der Ukraine werden begleitet von der immer spürbarer werdenden Klimakrise. Genauer gesprochen ist sie ja sowieso eine Erderwärmungskrise und damit eine Krise, die unser (Zusammen-)Leben auf diesem Planeten komplett verändern wird. Wer sich die oft jungen Klimaaktivist:innen anschaut, der sieht die enorme Angst vieler von ihnen. Sie sind es, die mit den Folgen der Erderwärmung werden leben müssen. Vielleicht spürt der eine oder die andere von uns auch eine gewisse Scham oder ein Schuldgefühl, in der Vergangenheit nicht mehr getan zu haben, um sich der Wucht des Wandels entgegenzustellen.
Das Thema ist so allumfassend und doch schwer zu greifen und wird auch beim Coaching-Kongress in Kassel im Juni die Grundlage zum Austausch bieten. Mehr dazu gleich im Schwerpunkt. Ansonsten finden Sie, wie schon aus der ersten Ausgabe gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ blicken wir dieses Mal auf ein Thema das uns am Herzen liegt: Der Purpose.
Die nachhaltige Transformation durch Coaching unterstützen
Der Titel für den 12. Kongress für psychodynamisches Coaching am 2. und 3. Juni an der Universität Kassel ist bewusst gewählt: „Umbruch – der Beitrag des psychodynamischen Coachings zur nachhaltigen Transformation“.
Die anhaltende Klimakrise entwickelt eine solche Kraft, dass sie alle Lebensbereiche berührt und viele fundamental verändern wird. Unser Zusammenleben, Wirtschaften, der Umgang mit Menschen und Natur wird zukunftsfähiger werden müssen. Zwar sind die ersten Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit getan, doch noch gibt es viel Raum und viele Möglichkeiten zur Mitgestaltung.
Auch das psychodynamische Coaching steht wie so viele Bereiche vor Sinn- und Identitätsfragen: Wie sieht zum Beispiel der Beitrag des Business Coachings zu einer dauerhaften Transformation aus? Wo sind psychodynamische Coaches selber gefordert, wo müssen sie dazulernen, neu denken, um zum nachhaltigen Wandel beitragen zu können? Auf welche Weise können Vertreter*innen aus Unternehmen, Verwaltung und Politik bei ihren Vorhaben vom psychodynamischen Ansatz profitieren?
Zukünfte der Nachhaltigkeit
Diese und andere Fragen sind lediglich der Startpunkt einer Diskussion, eines Lernprozesses, dem wir uns nicht entziehen können und wollen. In Kassel wählen wir dabei bewusst einen interdisziplinären Ansatz. Dazu gehört auch der öffentliche Vortrag am ersten Abend des Kongresses. Hier wird der Soziologie-Professor Sighard Neckel von der Universität Hamburg zum Thema „Schuldig im Anthropozän“ sprechen.
Der Begriff des Anthropozäns ist erst in diesem Jahrhundert entstanden und umschreibt ein Zeitalter in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Faktoren, einem entscheidenden und oft rücksichtslosen Akteur für die auf der Erde ablaufenden Prozesse geworden ist – seien sie biologischer, geologischer oder atmosphärischer Natur.
Professor Dr. Neckel forscht und spricht als Soziologe seit langem über den Klimawandel und wie eine Zukunft der Nachhaltigkeit aussehen könnte. Die Megakrise zieht dabei seit Jahren auch eine Megadebatte nach sich. Die Sprache ist oft aufgeladen, die einen warnen vor Hysterie, andere sehen die Apokalypse heraufziehen, wie wir sie als Strafe aus der Bibel kennen. Es geht um kollektive und individuelle Schuld, Verantwortung und Ängste, zeitgleich wird nach Lösungen gesucht, die eine notwendige Transformation wirklich angehen und nicht nur Lippenbekenntnisse ablegen.
Neckel setzt sich dabei für positive Utopien und Vorstellungswelten ein, ohne gleich den Ruf nach einem neuen Menschen an sich heraufzubeschwören. Er setzt Hoffnung in die junge Generation und glaubt auch, dass wir Menschen uns vom Dogma verabschieden müssen, alles stets kontrollieren zu können: „Wir haben nicht immer alles unter Kontrolle und müssen deswegen vorsichtiger mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgehen.“ Diese Aussage stammt aus einem hörenswerten Interview von Neckel mit dem Deutschlandfunk im Dezember 2019, welches auch drei Jahre nach dem Erscheinen nicht an Aktualität verloren hat.
Der öffentliche Vortrag von Professor Dr. Neckel ist natürlich nur ein Teil des psychodynamischen Coaching-Kongresses in Kassel. Darüber hinaus wird es weitere Workshops und Vorträge geben. So wird Tanja Ferkau unter der Moderation von Professorin Dr.in Heidi Möller zu „Klimakrise – Hebel erkennen und Haltung zeigen!“ referieren und Professor Dr. Andreas Ernst, moderiert von Professor Dr. Thomas Giernalczyk, zum Thema „Umweltverhalten mit Hand- und Fuß(abdruck)“ sprechen. Zudem gibt es einen Social Evening zum Austausch. Die Ausschreibung mit genaueren Informationen, auch zur Anmeldung, finden Sie hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Purpose
Etwas, das wir bei unserer Arbeit mit Organisationen in den letzten Jahren immer wieder gemerkt haben, ist wie wertvoll ein Purpose gerade auf der Leadership-Ebene ist. Die Diskussion um den Purpose hat über das letzte Jahrzehnt an Fahrt aufgenommen, auch angestoßen durch den Golden Circle Ted Talk von Simon Sinek aus dem Jahr 2009. In den Folgejahren hat die Arbeit mit dem Purpose es bis in die höchsten Führungsebenen börsennotierter Konzerne geschafft. Der Purpose – oder auch das Warum – ist ein Bezugsrahmen und dient der Orientierung: Was treibt die Organisation im Innersten an? Welchen Beitrag leistet sie zur Welt?
Was der Purpose jedoch nicht ist, ist ein Event. Vielmehr ist der Purpose ein Prozess, häufig auch ein Heilungsprozess, einer der es wagt große Fragen zu stellen, um auf diese Weise neue Energien freizusetzen. Genau hier setzen wir mit unserer Arbeit der generativen Purposeentwicklung an. Auch sie kann einen Beitrag zur nachhaltigen Transformation leisten in dem sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet, in dem sie die Bilder der Vergangenheit hinterfragt und so das Zukunftsbild neu bestimmt. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit zu diesem Thema haben, dann melden Sie sich gerne bei Silke Facilides, die bei uns im Institut diesen Schwerpunkt betreut.
Was ansteht
- Der oben erwähnte 12. Kongress für psychodynamisches Coaching ist für den 2. und 3. Juni an der Universität Kassel terminiert. Er steht unter dem Motto: „Umbruch – der Beitrag des psychodynamischen Coachings zur nachhaltigen Transformation“.
- Am 16. und 17. Juni gibt es den zweitägigen Workshop „Einführung in die psychodynamische Beratung“. Durch kurze Theorieinputs und die Arbeit mit dem praktischen Material der Teilnehmer:innen werden psychodynamisch inspirierte Methoden vermittelt.
- Wie im letzten Newsletter angekündigt, wird am 29. und 30. September erstmals das inscape Dialogforum stattfinden. Es tritt an die Stelle der Jahrestagung. Im Vordergrund sollen der Austausch von Ideen und Erfahrungen, die Reflexion und gegenseitige Inspiration stehen. Mehr Informationen gibt es in der Ausschreibung.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die zweite Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni nach dem Coaching-Kongress.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
24. März 2023
inscape - Zwischen den Zeiten
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
willkommen zur ersten Ausgabe unseres von nun an regelmäßig erscheinenden Newsletters „inscape – Zwischen den Zeiten“. inscape gibt es als psychodynamisch orientiertes Fortbildungs- und Beratungsinstitut seit mehr als 20 Jahren. In den letzten Jahren war dabei viel in Bewegung. So gab es neue Fortbildungen, neue Referent:innen und während der Corona-Zeit wanderte auch bei uns vieles, zumindest zwischenzeitlich, in den Online-Raum. Doch was sich nicht verändert hat, das ist der Kern unseres Selbstverständnisses: Wir verstehen uns nach wie vor als sicherer Ort für Unsicheres und wir glauben an die Notwendigkeit eines solchen Ortes – mehr denn je.
Sei es bei unseren Jahrestagungen, in unserer Beratungsarbeit, in unseren Workshops oder unseren Ausbildungen, stets treffen Menschen mit den verschiedensten Hintergründen aufeinander. In diesen Zusammentreffen tun sich neue Blickwinkel auf, zuvor ungedachte Gedanken werden geteilt und weitergedacht. Das soll hier an dieser Stelle fortgesetzt werden.
Wir wollen dabei teilen, was uns über unsere Seminare hinaus beschäftigt und wir wollen gedanklichen Input und Impulse zur Arbeit mit der Psychodynamik im Coaching und in Organisationen liefern. In den letzten Monaten haben wir uns zum Beispiel mit Bindungsphänomenen auseinandergesetzt, sowohl in Kulturprojekten und Supervisionen als auch in Führungskräftecoachings. Einige unserer Gedanken dazu können Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe finden. Außerdem soll der Newsletter Sie auf interessante Artikel und Entwicklungen hinweisen und Ihnen einen kompakten Überblick der anstehenden Veranstaltungen, Aus- und Weiterbildungen geben.
Bindung und Verbindlichkeit in Zeiten des Home Office
Unsere 26. Jahrestagung im letzten September stand unter dem Titel „Kommen. Gehen. Frei gebunden?! Bindungs- und Trennungskultur in Organisationen und Netzwerken“. Ein Schwerpunkt waren dabei Fragen nach Autonomie und Zugehörigkeit in der neuen Arbeitswelt.
Das Home Office wird gefordert und genutzt, es macht vieles leichter, doch stellen wir in verschiedenen Kontexten fest: Was zunehmend verloren geht, sind Bindung und Verbindlichkeit. Die Selbständigkeit wird manchmal als eine Befreiung empfunden, endlich gibt es mehr Autonomie. Gleichzeitig bleibt jedoch der Wunsch nach Zugehörigkeit groß. Gerade im Übergang stellt sich zudem die Frage nach der eigenen Identität. Soziale Netzwerke bieten dafür – zumindest für manche – eine Art sozialer Kuschelecke. Doch bleibt die Bindung hier fragil.
Bei einem dieser sozialen Netzwerke, Xing, geht man jetzt einen ambitionierten Weg. Die Plattform setzt sich Job-Happiness als Ziel: Sie will ihren Mitgliedern Orientierung bieten bei der Suche nach dem passenden, dem zufrieden machenden Arbeitsplatz. Dazu schlägt Xing dem jeweiligen Mitglied im Laufe seines Berufslebens die kulturell passenden Organisationen, Jobs, Coaches und Kontakte vor, um so dem „Glück“ im Job näher zu kommen. Eine Bindung an die Plattform soll entstehen, weniger an einzelne Arbeitgeber.
Leben, wo früher nur arbeiten war und arbeiten, wo früher nur leben war
Großfirmen schieben den Trend zum Campus an. Idealerweise verbindet ein solches Doppelkonzept aus Home Office und Campus die Vorteile der neuen Arbeitswelt: Die Chance zum konzentrierten Arbeiten im eigenen Zuhause, bei zeitgleichem Zugewinn an Freizeit durch wegfallende Arbeitswege. Der zwischenzeitliche Besuch am Campus hingegen bietet Austausch, Inspiration, Vernetzung, ja, ein Erleben der eigenen Organisation. Soweit der Wunsch.
Aus Sicht des Konzepts des ‚Ewigen Aufbruchs‘ von Vera King haben wir es hier mit einer jugendlichen Bindungs- und Lebensform zu tun. Als Ergebnis der Beschleunigung und Flexibilisierung unserer Lebenswelt wird das Neue von den Älteren nicht mehr gehasst, stattdessen wird es idealisiert. Daraus entsteht laut King die Position des ewigen Aufbruchs. Diese verändert die Generationenspannung und dient dem psychischen Muster der Abwehr von Vergänglichkeit. Die mit dem Zwang zur Optimierung verbundene Haltung bedeutet zudem, sich alle Optionen offenzuhalten, „sodass immer noch alles möglich und möglichst noch optimierbar erscheint“. Im ewigen Aufbruch wird neben Bindungsfähigkeit auch eine hohe Trennungskompetenz gebraucht. Für beides jedoch muss die Angst überwunden werden, sich von Möglichkeiten zu trennen.
Wir sind im Übergang, und die Zwischenwelt braucht Ausgestaltung, bevor sie zur gelebten Realität werden kann. Im Moment wird das Bindungsbedürfnis übertragen, teils auch an Coaches und Berater:innen. Diese Beziehungen bleiben auf längere Zeit als stabilisierender Faktor erhalten. Auch an das Zuhause der Mitarbeiter:innen wird das Bedürfnis nach Verbindung delegiert, dort verbleiben allerdings viele ohne Anbindung. So kommt besonders den Teams eine immer bedeutendere Rolle zu. Bestenfalls fangen sie auf, was sich zu entbinden droht. Viele fühlen sich ihren Teamkolleg:innen enger verbunden als der Organisation. Hier wird es dann auch häufig verhandelt, das Gleichgewicht zwischen Autonomie und Zugehörigkeit.
Teamentwicklung mit Bedeutungszuwachs
Beim Aspekt der Teamentwicklung wollen wir auch mit unserem zweitägigen Workshop „Ent-Bindungsphänomene in Organisationen!?“ am 31. März und 1. April ansetzen. Während Teams immer noch eine Sehnsucht nach Bindung, Ver-Bindung und Ein-Bindung stillen, sind die konkreten Erfahrungen mit Bindungen unterschiedlichster Art doch oft ambivalenter oder sogar enttäuschender.
Der Workshop wird geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Reinhard Völzke und findet bei uns im Institut statt. Die Ausschreibung mit genaueren Informationen finden Sie hier.
Woran wir denken, woran wir arbeiten
Wir wollen die lange Tradition der inscape Jahrestagungen aufbrechen. Statt der 26. inscape Jahrestagung, wird es daher in diesem Jahr das 1. inscape Dialogforum geben, mit dem Titel „Zorn. Zweifel. Zusammenhalt“. Im Dialogforum wollen wir der Vernetzungsidee mehr Raum geben. Der Austausch von Ideen und Erfahrungen, die Reflexion und gegenseitige Inspiration stehen im Vordergrund. Mit psychodynamischen Methoden wollen wir gesellschaftliche und organisationale Phänomene explorieren. Es sollen Fragestellungen aus konkreten Projekten diskutiert werden und die Kollegialität jenseits des Wettbewerbs befördert werden. Unser Ziel ist es, ein Forum anzubieten, um das psychodynamische Arbeiten in Organisationen gemeinsam weiterzuentwickeln. Das 1. inscape Dialogforum findet am 29. und 30. September 2023 in Köln statt. Die Ausschreibung folgt sehr bald.
Was ansteht
Der oben erwähnte Workshop „Ent-Bindungsphänomene in Organisationen!?“ findet am 31. März und 1. April statt.
Am 21. und 22. April geht es im Workshop „Beratungsraum und Setting“ um das Verstehen und Gestalten von Dynamiken in eigenen und fremden Räumen.
Der 12. Kongress für psychodynamisches Coaching findet am 2. und 3. Juni an der Universität Kassel statt. Er steht unter dem Motto: „Umbruch – der Beitrag des psychodynamischen Coachings zur nachhaltigen Transformation“
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die erste Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im April.
Wir würden uns auf jeden Fall freuen, Sie weiterhin als Leser:in begrüßen zu können.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team
Literatur
13. Oktober 2022
„Halt – Bewegung – Erneuerung“
„Halt – Bewegung – Erneuerung“ so der Titel der inscape experience letzte Woche. Und es war erlebbar: die Suche nach Führung und Halt, sowie die informelle Führung, die eigentlich keine Führung will und doch aus der zweiten Reihe das System angreift. Der laute Aktionismus und die leisen Bewegungen in der Verwirrung und in der Exploration dieser Eindrücke, die zu neuen Einsichten führen, die jeder einzelne Teilnehmer – und jeder andere – mit in seinen jeweiligen Arbeitsalltag nimmt.
In dem besonderen Lernsetting der inscape experience über Führung, Beratung und psychodynamische Prozesse in Organisationen in der Tradition der Tavistock Konferenzen ist das Material der Auseinandersetzung unser emotionales, physisches und mentales Erleben in den bereitgestellten Denkräumen. Die experience schafft ein Aufbrechen und Verlassen von gewohnten Sichtweisen und Verhaltensmustern. Fokussiert auf die Aspekte unterhalb der Oberfläche des Geschehens ermöglicht sie Einsichten, wie sich Menschen in Systemen und Organisationen verhalten, wie sie beeinflusst werden und selber beeinflussen.
So ist die Diskrepanz zwischen der Aufgabe, die einer Gruppe gestellt ist und der Aufgabe, die diese Gruppe tatsächlich verfolgt, oder zwischen der Rolle, die ein Individuum offiziell innehat und der Rolle, in die es von anderen gedrängt wird, und auch zwischen der formalen Autorität und der persönlichen Auslegung, die jemand mit seiner Rolle verbindet, direkt erlebbar.
Das System, seine Subsysteme und jeder Einzelne haben gerungen mit der Suche nach Halt, haben sich irritieren lassen, haben geführt und sich führen lassen. So nimmt jeder einen Teil Verwirrung und genauso neue Eindrücke und Einsichten mit in seine Tätigkeit. Danke an alle Teilnehmer und Staff – Kollegen.
Veranstaltung
26. Januar 2022
Schöpferisches Unbehagen
Liebe Kolleg*innen und Interessierte,
gleich zu Beginn des neuen Jahres, in das wir freudig und erwartungsvoll gestartet sind, haben wir uns entschieden, einige unserer Präsenzveranstaltungen im Zeitraum von Januar bis März auf ein Online-Format umzustellen.
Wir freuen uns, dass alle Kolleg*innen, Vortragende und Workshopleiter*innen zugestimmt haben, den Coaching-Kongress, der vom 4.-5. März in der Uni in Kassel stattfinden sollte, auf das digitale Format umzustellen.
Unter dem Titel „Schöpferisches Unbehagen – Coachingforschung und Coachingpraxis im kritischen Dialog“ diskutieren wir die Frage, wie die Coachingforschung durch den Dialog mit Praktikern inspiriert werden kann und wie die Coachingpraxis durch Bezug auf relevante Forschungsergebnisse qualifiziert werden kann.
Falls Sie Interesse an der nun digital durchgeführten Veranstaltung haben, melden Sie sich an! Die Durchführung erfolgt in der Trägerschaft von inscape und der Universität Kassel in bewährter Zusammenarbeit mit dem Sigmund-Freud-Institut Frankfurt a.M. und der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv).
Veranstaltung
03. November 2021
"Beziehungen bauen“ Die Dynamik zwischen Mensch und Raum
Beziehungen bauen – unter diesem Titel versammelten sich am vergangenen Wochenende mehrere interessierte Teilnehmer*innen unter der Leitung von Ahuti Alice Müller, Architektin und Supervisorin aus Köln und Andreas Brünen aus Schwelm, ebenfalls Supervisor. Im Mittelpunkt standen Anregungen und Erfahrungen zur Frage, wie sich insbesondere für Berater*innen eigene Räume und Settings gestalten lassen.
Zwischen Mensch und Raum bestehen Wechselbeziehungen, die uns häufig nicht bewusst sind. Unsere Lebensräume sind unsere dritte Haut – nach der Kleidung und der Körperhülle, die unser größtes Organ darstellt. Diese dritte Haut umschließt nicht nur unseren Organismus, sondern andere Menschen mit. Auch Berater*innen und Klienten, Führungskräfte und Mitarbeiter*innen bilden eine Triangulierung mit dem Raum. Ungünstige Räume wirken schwächend und sind ein zusätzlicher Stressfaktor im Leben. Menschenfreundliche, harmonische Räume wirken angenehm aktivierend und öffnend.
Im beruflichen Kontext spiegelt die Position im Raum Rollen, Funktionen und Einfluss. Wer sitzt an der Stirnseite am Konferenztisch, wer in der Mitte? Welcher Raum wird einem Berater in einem zu beratenden Unternehmen zugestanden, welche Sitzposition? Wie können wir uns den Raum nehmen, der uns zusteht? Wie gestalten wir unsere Arbeits- und Praxisräume? Wie justieren wir Nähe und Distanz in einem Raum, in dem Klienten sich sicher fühlen und zu ihren Ressourcen Zugang finden können? Und wie lässt sich Beratung in einem Verwaltungsgebäude räumlich wohltuend gestalten?
Der Wandel in der Arbeitswelt verändert auch Büro- und Geschäftsarchitektur. Der Workshop konzentrierte sich auf neuere Entwicklungen in der Arbeitswelt unter psychodynamischer Perspektive. Das Interesse an dieser Fragestellung hat uns dazu veranlasst, den Workshop für Interessierte erneut anzubieten und zwar am 1./2. April 2022.
Nähere Informationen demnächst auf unserer Website:
Veranstaltung
22. Juli 2021
Jahrestagung "Neue Muster entstehen lassen"
Viele Organisationen kehren aktuell eilig ins gewohnte Alte zurück und stoßen auf den Widerstand der Mitarbeiter*innen, die plötzlich wieder im Büro erscheinen sollen. Die Hoffnung und die Energie, ein „New Normal“ zu gestalten scheint verpufft. Was also kommt nach „New Work“, nach „Remote geht doch“ und „New Normal“?
Die wirkliche Suche nach einem neuen, für die jeweilige Organisation und den jeweiligen Menschen passenden Weg sollte beginnen. Ein Herantasten an neue Formen der Zusammenarbeit und Beziehungsgestaltung. Organisationen haben die Chance und die Herausforderung, einen neuen sozialen Kontrakt mit den Menschen schließen, die in ihnen arbeiten.
Bei der diesjährigen Jahrestagung mit dem Titel „Neue Muster entstehen lassen. Kaleidoskopische Jahrestagung für Coaches, Supervisor*innen und Führungskräfte“, am 8.-9. Oktober 2021 in Köln, schauen wir auf die neuen Muster, die im Entstehen sind, ob forciert oder unbeachtet. Wo ändert sich etwas über die kurzfristige Umstellung hinaus, wo wankt etwas, wo hoffen wir nur? Wir beschäftigen uns mit dem Entstehen von Neuem in Organisationen, mit der Kraft der Präsenz und arbeiten mit überkommenden und neuen Glaubenssätzen.
Bewusst in einer neuen Form, hoffentlich wieder in Präsenz – davon gehen wir aktuell aus – aber als kaleidoskopische Tagung - in der wir in immer wieder unterschiedlichen Konstellationen zusammenkommen, Muster erspüren, lösen und wieder anders zusammenfügen, um gemeinsame, neue Wahrnehmungs- und Denkräume zu erkunden.
Sichern Sie sich frühzeitig einen Platz und die günstigen Anmeldekonditionen.
Veranstaltung
04. März 2021
ISPSO AM2021 Conference Berlin | 5. - 11 Juli 2021
„The Walls Within - Working with Defenses against Otherness“
Die International Society for the Psychoanalytic Study of Organizations ist die einzige globale Organisation, die psychoanalytisch und psychodynamisch arbeitende Berater und Akademiker im Unternehmensumfeld zusammenbringt. In jährlichen globalen Symposien und regionalen Meetings werden Forschungsergebnisse ebenso wie Beratungserfahrungen ausgetauscht.
Austragungsort ist Berlin, Titel des Symposiums, in dessen Vorbereitungskomitee unter der Leitung von Moritz Senarclens de Grancy wir mitwirken dürfen, ist: „The Walls Within - Working with Defenses against Otherness“.
Das Symposium kann sowohl in Präsenz vor Ort als auch online besucht werden. Nähere Informationen über das umfangreiche Programm mit internationalen Vortragenden und Workshopleiter*innen finden Sie unter:
Veranstaltung
30. Oktober 2020
Informationen zu Präsenzveranstaltungen
Präsenzveranstaltungen in kleinen Gruppen sind seit langem Markenzeichen von inscape und unsere Stärke. Seit dem Beginn der Corona-Krise, haben wir – wenn auch anfangs unter Vorbehalten - dennoch unsere Ausbildungsmodule auf Online-Formate umgestellt, um unseren Teilnehmer*innen in der vorgesehenen Zeitstruktur ihre geplanten Abschlüsse zu ermöglichen.
Unsere bisherigen Erfahrungen haben nun gezeigt, dass Online-Präsenz-Seminare zwar anders sind, aber neben den Nachteilen durchaus interessante Möglichkeiten eröffnen und qualitative Vorteile gegenüber traditionellen Seminaren haben. Wir haben aktuell daher bis Ende Januar 2021 alle Veranstaltungen auf ein Online-Format umgestellt, damit Sie als Teilnehmer*innen und Kunden Planungssicherheit haben.
Veranstaltung
08. April 2020
Ostergrüße
Auch inscape hat sich in den vergangenen Wochen auf die völlig anderen, schwierigen und neuen Umstände einstellen müssen, in denen wir uns gerade befinden. Die Umstellung und die Überlegungen und Versuche, wie wir unsere Fortbildungs- und Beratungsarbeit sinnvoll aber auch auf neuen Wegen innovativ umsetzen und gestalten können, dauern an und bringen manche Überraschung und unerwartete Lernprozesse mit sich. Wir führen viele Gespräche, um die Gedanken und Emotionen rund um die neue Situation zu verstehen und zu verarbeiten.
Mit einem Cartoon, den Birgitt Schnieders, eine befreundete Künstlerin, gezeichnet hat, soll auch in diesen Zeiten der Humor nicht zu kurz kommen. Das inscape-Team wünscht damit allen eine gute Zeit!
Literatur
16. März 2020
Auswirkungen des Coronarvirus!
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der entsprechenden Behörden und Fachleute, und in dem Bestreben, die Ausbreitung des Coronavirus bestmöglich zu verhindern, haben wir alle laufenden und neu beginnenden Weiterbildungen und Workshops bis auf weiteres verschoben bzw. ausgesetzt. Wir hoffen, die Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt im Sommer/Herbst nachholen zu können. Wir werden rechtzeitig neue Termine online stellen.