
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“ (Hilde Domin)
dieses Mal starten wir gleich mit einer wichtigen Neuigkeit. Im Oktober zieht das Institut um. Obwohl mit einem Standortwechsel viel einhergeht, auf organisatorischer, praktischer, struktureller Ebene, dabei auch einiges mitschwingt, werden Sie, unsere Teilnehmer:innen und Besucher:innen sich nicht allzu sehr umstellen müssen. Denn wir bleiben in Köln, sogar im Agnesviertel, ziehen auf den Theodor-Heuss-Ring, nur einige hundert Meter vom alten Standort entfernt, noch näher am Rhein und direkt an einem Park gelegen. Unten sehen Sie ein erstes Foto vom neuen Blick.
Ein solcher Wechsel bringt auch uns natürlich verstärkt mit der eigenen Geschichte in Verbindung, mit den Etappen des Weges. Diese beleuchten wir im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ geht es um das neue inscape Berater:innenforum, das ja vor allem auch für jene interessant ist, die bei inscape schon eine Aus- oder Fortbildung gemacht haben. Zum Schluss finden Sie wie gewohnt die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Aus dem Münsterland nach Köln
Bei manchen Umzügen kommt die Intention von einem selbst, bei anderen sind äußere Faktoren der Auslöser. Im Falle von inscape braucht der aktuelle Vermieter, die Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf, die bisherigen Institutsräume.
Auf Grund der Ausbildungsreform für Psychotherapeut:innen ist zusätzlicher Bedarf entstanden. Für inscape ist dies nicht der erste Umzug. Die Geschichte reicht zurück in die Zeit als Ullrich Beumer während der 1990er für zehn Jahre als Leiter der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld arbeitete. Schon in dieser allgemeinen beruflichen Weiterbildungseinrichtung gab es selbst entworfene psychodynamische Angebote zu den Themen Beratung und Supervision. Dazu gehörten ein Gesprächsführungskurs, eine Fortbildung zur Kursleitung von Gruppen und Teams und eine psychoanalytisch orientierte Supervisionsausbildung. Schon damals hatte sich Ullrich Beumer mehr Eigenständigkeit und Eigenverantwortung gewünscht, ein bisschen mehr Unternehmertum, wie er heute sagt.
Eine Möglichkeit dazu bot sich, als das Angebot kam, für das lokale Unternehmen Ernsting´s, parallel zur Selbständigkeit, ein Kulturzentrum – das WBK (Wissen, Bildung und Kultur) – in Coesfeld aufzubauen. Auch Gabriele Beumer arbeitete damals für den Kulturbereich von Ernsting´s. Der entscheidende Schritt für die Beratungsarbeit, die damals noch unter dem Namen „Ullrich Beumer-inscape-dialog“ firmierte und erst später zur inscape Group wurde, war jener nach Köln im Jahr 2006. In Köln entstanden neue Verbindungen und Kooperationsmöglichkeiten. So ergab sich in den Kölner Anfangsjahren die Möglichkeit zur Beratungsarbeit für ein Mobilfunk-Unternehmen und - zusammen mit Burkard Sievers – für einen großen Automobilkonzern.
Aus dem ersten Kölner Büro in der Südstadt erfolgte im Jahr 2010 der Umzug in die jetzt noch bis zum Oktober genutzten Räume auf der Riehler Straße. Wie sich Gabriele Beumer, die damals fest bei inscape hinzustieß, erinnert, entstand zu dieser Zeit die Coaching-Ausbildung in ihrer aktuellen Form, mit dem zweiten Teil der Supervisionsweiterbildung für Coaches. Durch die Promotion von Ullrich Beumer kam in den Folgejahren auch die Verbindung zum Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt zustande, die heute noch im Coaching-Kongress fortlebt.
Auch ein anderer Strang entwickelte sich in den aktuellen Institutsräumen. Dort hängen die Bilder von Silke Facilides‘ erster Ausstellung, die vielen wohl auch als gestalterischer Teil der aktuellen Kursausschreibungen bekannt sind. Nicht nur haben diese Bilder die visuelle Identität von inscape beeinflusst, sondern auch das Element der Kreativität in der Beratung nochmal verstärkt. So sagt Silke Facilides: „Es ist sicherlich nicht beliebig, dass die Beschäftigung mit Kreativität so präsent ist. Wie das Psychoanalytische geht es im Kreativen ja auch um einen inneren Dialog, um ein Zusammenspiel von Bewusstem und Unbewusstem.“
Fortbildungen - Ein Container
Sowieso wird im Laufe des Gespräches mit Silke Facilides und Ullrich und Gabriele Beumer klar, dass nicht nur jede inscape-Etappe ihre eigenen Formate und Fortbildungen mit sich gebracht hat, sondern aus diesen Zeiten des Wandels immer wieder Unvorhergesehenes entstand. Auch die aktuelle Situation vergleicht Silke Facilides daher mit einem externen Push in einem generativen Prozess: „Das ist wie ein Beschleuniger für Diskussionen und Fragen. Die Fragen sind immer da und in so einem Moment kommen sie dann wieder hoch und man arbeitet dran“. Zwar wandeln sich die Fragen und nicht alle sind schon beantwortet, doch sieht Gabriele Beumer das Verlassen der aktuellen Räume nicht nur als Verlust, sondern auch als Aufbruch.
Viel dieser Veränderung der vergangenen Jahre zeigt sich in der Fortbildung zur „Generativen Organisations- und Kulturentwicklung“, die von Ullrich Beumer und Silke Facilides konzipiert wurde und auch geleitet wird. So hält Ullrich Beumer fest: „Im Prinzip kann man sagen, dass diese Fortbildung ein Container, eine Verdichtung der Veränderungsprozesse ist. Denn sie beinhaltet alles, die Weiterentwicklung von Coaching und Supervision in Richtung Organisationsberatung, den generativen Teil auch im Sinne personeller Übergänge im Institut. Dazu kommt die Einbeziehung der Kreativität.“
In dieser Fortbildung wird es auch eine konkrete Änderung zu den Vorjahren geben. Während das erste und letzte Modul des kommenden Jahrgangs weiterhin in Köln stattfinden werden, geht es dazwischen nach Hamburg. Durchaus eine Veränderung im Konzept wie Silke Facilides meint: „Wir haben auch überlegt, was macht das mit der Gruppe? Schließlich ist die Gruppe ein wichtiges Element in allen Fortbildungen. Daher legen wir auch so viel Wert auf Konstanz.“ Wie sich die Änderung im Genauen auswirken wird, was der Umzug mit inscape machen wird, das ist auch für uns noch nicht ganz abzusehen. Doch freuen wir uns jetzt schon auf das was kommen wird, und werden Sie natürlich an dieser Stelle weiter auf die Reise mitnehmen.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generatives Berater:innenforum
Schon im neuen Zuhause stattfinden wird der Präsenztag für das Generative inscape Berater:innenforum. Mit dem Angebot des Berater:innenforums wenden wir uns auch ganz explizit an jene, die eine Fort- oder Ausbildung bei uns abgeschlossen haben, jene, die als Organisations- und Kulturentwickler:innen arbeiten, die zum Beispiel an der Entwicklung von Workshops beteiligt sind.
Auch wenden wir uns an jene, die Führungswechsel, Kulturentwicklungen oder Change-Prozessen begleiten. Gemeinsam ist den Teilnehmenden der generative und/oder psychodynamische Ansatz, gleichzeitig bringen sie unterschiedliche Erfahrungen und damit einhergehend auch eine Methodenvielfalt mit. Aus unserer Sicht ist dies ein ganz entscheidender Punkt, denn eine Organisationsberatung bezieht genau das mit ein: Unterschiedliche Perspektiven, die wiederum im Beratungsprozess verschiedene Identifikations- und Projektionsangebote ermöglichen.
Beginnend mit dem Präsenztag und den folgenden fünf vierteljährlichen Online-Treffen zu je 3 Stunden streben wir an, einen Raum zu schaffen für das Besprechen von Praxisangeboten, Auftragsanfragen und den OE-Prozessen. Die Resonanz aus der Gruppe sowie den beiden Leiter:innen Ullrich Beumer und Silke Facilides sorgt für Inspiration und Klarheit im Vorgehen. Darüber hinaus stehen der Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes an Organisationsentwickler:innen im Mittelpunkt. Hierbei besteht natürlich die Möglichkeit, temporäre Projektarbeitsbündnisse einzugehen.
Die Gruppe bietet daher – und das ist ein entscheidender Aspekt im Psychodynamischen – auch einen Rahmen in dem Vertrauen, Konkurrenz und Kooperation verhandelt werden. Schließlich sind dies Themen, die sowieso mitschwingen, in der Beratung und unter Berater:innen. Das schärft die Wahrnehmung und den Blick für mögliche komplexe, latente oder auch unbewusste Dynamiken, wie sie sich in der Interaktion mit der jeweiligen Organisation darstellen und widerspiegeln. Der Präsenztag findet am 14. Dezember statt. Mehr Informationen erhalten Sie hier.
Was bei uns ansteht:
- Ab dem 8. November geht es mit der Fortbildung zur Generativen Organisations- und Kulturentwicklung los. Fokus sind dabei praktische Fragestellungen der Beratung und Führung von Organisationen.
- Am 28. November beginnt die inscape Coaching-Ausbildung. Während der Ausbildung entwickeln Teilnehmer:innen ihre Haltung als Coach und setzen sich mit den psychodynamischen Aspekten der Coaching-Arbeit auseinander.
- Am 5. und 6. Dezember veranstalten wir bei uns im Institut eine Werkstatt zur Organisationsanalyse. Geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Dr. Karin Herrmann geht es darum, Berater:innen und Führungskräfte zu befähigen, mittels unterschiedlicher psychodynamischer Analyseinstrumente, organisationale Themen und Prozesse besser zu erkennen und zu verstehen.
- Das oben erwähnte Generative Berater:innenforum startet am 14. Dezember mit einem Präsenztag in Köln, bevor es dann in vierteljährliche Onlinetreffen übergeht. Dabei steht der Austausch zu konkreten Praxisangeboten und Kooperation im Vordergrund.
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die sechszehnte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team