
Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
nachdem der Sommer so langsam Platz macht für den Herbst, zumindest kalendarisch, füllt sich auch für uns bei inscape der Veranstaltungskalender wieder. In der vierten Ausgabe von „inscape – Zwischen den Zeiten“ hatten wir uns ausführlich mit dem ersten Dialogforum beschäftigt, welches – als Entwicklung der Jahrestagung - am letzten Septemberwochenende bei uns am Institut stattfinden wird. Zudem starten in den kommenden Wochen die Aus- und Fortbildungen von inscape.
Dazu gehört seit dem Jahr 2019 auch die Fortbildung „Generative Organisationsentwicklung“. Als wir damals die erste Einladung verschickten, da fragte ein Kollege zurück: „Warum nennt ihr es nicht einfach Change Management Ausbildung? Das klingt sonst so sperrig.“ Doch natürlich gibt es einen Grund, warum wir uns gerade für diesen Namen entschieden haben, und das nicht nur weil viele Veränderungsvorhaben in Organisationen eben auch sperrig sind.
Mehr zum Namen und zum Inhalt der Fortbildung gibt es hier unten im Schwerpunkt. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ gehen wir auf die neue Werkstatt zur Organisationsanalyse ein. Ansonsten finden Sie, wie schon aus den anderen Ausgaben gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.
Generativität als besondere Qualität von Beziehungen
Natürlich spielt Change Management eine Rolle während unserer Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung. Denn es geht um das Gestalten, ein Ingangsetzen und Begleiten von Veränderungsprojekten. Dabei spielt die Generativität eine entscheidende Rolle, um Neues zu erschaffen und dabei Altes, Vertrautes bewusst loslassen zu können.
Unser Antrieb bei der Fortbildungskonzeption war auch die Überzeugung, dass die Psychodynamik in vielen Veränderungsprozessen unterschätzt wird. Deswegen nimmt das grundlegende Verständnis von Psychodynamik eine prominente Rolle ein während der Fortbildung. Das Bewusstmachen derjenigen Kräfte, die im Inneren und Äußeren mit und gegeneinander wirken und interagieren, eröffnet entscheidende, neue Handlungsspielräume und schöpferisches Potential bei der Veränderungsarbeit in Organisationen.
Einen Aspekt der Generativität hatten wir schon in der letzten Ausgabe des Newsletters gestreift, nämlich die Rolle der Generativität im intergenerationalen Führen in Organisationen. Dabei geht es um das Fortsetzen einer kulturellen und institutionellen Generationenlinie, die das Fortbestehen und die Weiterentwicklung von Organisationen ermöglicht. Wenn wir uns den Begriff als solches anschauen, dann bedeutet „generativ“ auch kreativ, schöpferisch, erzeugend und legt so den Schwerpunkt auf die Entwicklung neuer Möglichkeiten.
Arbeit mit konkreten Projekten
Damit dies im generativen Sinne gelingt, ist die Qualität der Beziehung, der Beziehung zwischen Altem und Neuem, entscheidend, damit Neues erschaffen und gleichzeitig Altes und Vertrautes aufgegeben werden kann. Um Beziehungen zu gestalten und Menschen in Beziehung zu bringen, ist das Beratungs- und Führungsmodell stark dialogorientiert.
Wir arbeiten während der ganzen Fortbildung mit konkreten Projekten der Teilnehmer:innen und den Themen, die innerhalb der Gruppe während dieser Zeit aktiv sind. So können die wissenschaftlichen Hintergründe, die sich aus der Organisationspsychologie, der Sozialpsychologie, der Systemtheorie und der Kreativitätsforschung speisen, direkt übertragen werden.
Auch die Entwicklung eines Zukunftssinns, der die lineare Planbarkeit ablöst und gleichzeitig einen Blick für das große Ganze öffnet, spielt eine wichtige Rolle. Der Philosoph Wilhelm Schmidt schreibt zum Sinn: „Die Frage nach Sinn ist die Frage nach Zusammenhängen (…) Die Moderne ist eine Auflösung von Zusammenhängen und somit von Sinn.“ Demnach entsteht Sinn, wo Zusammenhänge erfahrbar und nachvollziehbar sind. Ein Zukunftssinn ist in Organisationen, die sich in Veränderung befinden, daher ein wichtiger Ausrichtungspunkt, gerade sobald die Organisationsmitglieder in Resonanz mit diesem Zukunftssinn und dadurch auch ins Gespräch miteinander gehen.
Wir sind gespannt hier mit einem neuen Fortbildungsjahrgang ab dem 3. November anzusetzen. An jenem Freitag beginnt das erste dreitägige Modul der Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung. Mehr Informationen erhalten Sie in der Ausschreibung.
Woran wir denken, woran wir arbeiten: Organisationsanalyse
Wer bei uns eine Fort- oder Weiterbildung gemacht hat oder bei einer Jahrestagung vor Ort war, dem oder der wird der Begriff der Organisationsanalyse bekannt sein. Vielleicht sind Sie auch schon mit der Organisationsbeobachtung oder der Fotomatrix in Berührung gekommen, psychodynamischen Methoden also, die sich der Organisationsanalyse zuordnen lassen und bei der Diagnose unterstützen.
Wer als Berater:in oder Führungskraft in einer Organisation tätig ist, hat sowieso ein – zumindest vermeintlich – tieferes Verständnis von Organisationen, ihren Prozessen, ihrem Potential als Entwicklungsstätte und sieht doch zugleich, welch unüberschaubarer, angsteinflößender Ort Organisationen sein können. Doch auch erfahrene Profis stehen immer wieder vor Fragen, wie mit dem Unbekannten, dem Fremden in Organisationen umzugehen ist. Welche Ängste werden freigesetzt? Wie kann die Spannung zwischen Veränderungsenergien und Beharrungskräften gemeistert werden?
Am 13. und 14. Oktober gibt es bei uns am Institut eine zweitägige Werkstatt, geleitet von Edeltrud Freitag-Becker und Dr. Karin Herrmann, die sich den theoretischen und praktischen Aspekten der Organisationsanalyse annimmt – aus einer psychodynamischen Perspektive und mit psychodynamischen Analyseinstrumenten. Dabei soll es um das Explorieren und Experimentieren gehen, darum, mit sich und der Aufgabe in Kontakt zu sein. Mehr Informationen, auch zur Anmeldung, finden Sie hier.
Was ansteht
- Am 21. September beginnt die Supervisions-Weiterbildung für Coaches 2023. Das Ziel der nach DGSv-Richtlinien stattfindenden Weiterbildung ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen sowie das Wissen um Beratungskonzepte zu vertiefen und zu erweitern. So soll ein eigenes Profil als Supervisor:in entwickelt werden.
- Am 29. September – direkt vor dem Dialogforum – gibt es am Institut die Coaching-Zone. Hier lassen sich drei psychodynamisch ausgebildete Coaches bei der Arbeit über die Schulter schauen. Teilnehmer:innen können ihre Anliegen einbringen.
- Am 13. und 14. Oktober veranstalten wir bei uns im Institut die oben angesprochene Werkstatt zur Organisationsanalyse.
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.
Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie hier.
Damit verabschieden wir uns für die fünfte Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober. Egal ob Sie unseren Newsletter schon länger lesen oder erst vor kurzem Gefallen gefunden haben, leiten Sie diese E-Mail doch gerne an andere interessierte Menschen weiter.
Herzliche Grüße,
das inscape-Team